Der mit dem Dinosaurier tanzt
Frosch entdeckt, der als lebendes Fossil durchgeht
Ein indisch-belgisches Forscherteam (oder sollte es in dem Falle vielleicht heißen Froscherteam) hat einen Frosch entdeckt, der so eigen ist, dass man ihn nicht nur einer eigenen Art, sondern auch einer eigenen Familie zuordnet.
Auch hat er so viele interessante Eigen-schaften, dass man, wenn man wollte, ihn den Kröten-Maulwurf-Grabe-Dinosaurierumhüpf-Fossil-Kleinkopf-Winzaugen-Frosch nennen könnte. Seine Entdecker haben sich jedoch, abgeleitet vom Sanskrit-Wort für Nase, für den Namen "Nasikabatrachus sahyadrensis" entschieden. Der Nasenfrosch, wie er auch liebevoll gerufen wird, hat seinen ersten großen Fotoauftritt in der heute erschienenen Fachzeitschrift Nature. Er ist ein rechtes Urvieh, ein lebendes Fossil; mit ca. 130 Millionen Jahren auf dem Buckel gehört er aber nicht zu den echten Urfröschen. Aber er wird als "Jahrhundertfund" gefeiert, denn erstmals seit 1926 begründet die Entdeckung einer neuen Art auch eine neue biologische Familie der Froschlurche.
Die nächsten Verwandten des behäbigen (manche beschreiben ihn als "aufgedunsen") Kerlchens leben auf den Seychellen. Laut Nature belegt sein Auftauchen in den Bergen Südindiens eine erdgeschichtlich lange vermutete biogeographische Verbindung zwischen Indien und den Seychellen. Vor etwa 65 Millionen Jahren sollen sich die beiden dann getrennt haben. "Er hüpfte schon um die Füße der Dinosaurier", freuen sich die Wissenschaftler, nun hüpft er immer noch. Vielleicht wird er auch noch hüpfen, wenn die Herrschaft der Menschen vorbei ist. Ein begleitender NewsandViews Beitrag stellt den Nasenfrosch in eine Reihe mit dem Quastenflosser - nicht was ihre Merkmale, sondern die Bedeutsamkeit ihrer Entdeckung angeht.