Deutsche Spitzenmanager verbuchen fast 14 Prozent Einkommenszuwachs
Seite 2: 12 bis 14 Millionen Euro schweres Glaubwürdigkeitsproblem
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- 12 bis 14 Millionen Euro schweres Glaubwürdigkeitsproblem
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Zudem haben die Sozialdemokraten in dieser Frage ein Glaubwürdigkeitsproblem, seit im vorigen Monat bekannt wurde, dass die SPD-Politikerin Christine Hohmann-Dennhardt bei VW nach nur dreizehnmonatiger Tätigkeit zwölf bis 14 Millionen Euro Abfindung bekommt. Pikant ist der goldene Handschlag für Hohmann-Dennhardt unter anderem deshalb, weil sie der Öffentlichkeit als Vorstandsmitglied für "Integrität und Recht" gerade auch mit dem Argument verkauft wurde, sie solle in dieser Funktion organisierten Missbrauch der Unternehmenskasse durch Manager eindämmen.
Der offiziellen Begründung des Konzerns nach erfolgte das Ausscheiden der SPD-Politikerin mit dem Doppelnamen "aufgrund unterschiedlicher Auffassung über Verantwortlichkeiten und die künftigen operativen Arbeitsstrukturen in ihrem Ressort". Die Tageszeitung Die Welt schrieb dagegen:
Ob die Sozialdemokratin, deren Vertrag für drei Jahre galt, das Unternehmen eher wegen erwiesener Unfähigkeit und übertriebener Egozentrik im Umgang mit ihrer Aufgabe oder wegen Kompetenzstreitigkeiten und der Bockbeinigkeit anderer VW-Führungskräfte verlässt, bleibt vorläufig offen. Im niedersächsischen Landtag kursieren beide Versionen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Wahrheit etwa in der Mitte liegt, ist groß.
Der niedersächsische SPD-Ministerpräsident Stephan Weil genehmigte als Aufsichtsrat bei VW einen Vertrag für Hohmann-Dennhardt, der die Luxusabfindung in zweistelliger Millionenhöhe erlaubt. Mit diesem Posten im Aufsichtsrat begründet Weil auch, dass er zum Fall Hohmann-Dennhardt angeblich nicht Stellung nehmen kann (vgl. SPD: Wahlkampf im Glashaus).
SPD und CDU gleichauf
Trotz dieses Glaubwürdigkeitsproblems würden sich der gestrigen ARD-Deutschlandtrend-Umfrage mit 45 zu 36 Prozent deutlich mehr Deutsche für den SPD-Kandidaten Martin Schulz entscheiden als für die regierende Bundeskanzlerin Angela Merkel von der CDU. Fragt man nach Parteipräferenzen, fällt dieser Vorsprung weg: Dann liegt die SPD mit einem Plus von einem Prozent gegenüber der Vorwoche und aktuell 32 Prozent gleichauf mit der Union, deren Wert unverändert bleibt. Drittstärkste Partei würde der Umfrage nach mit elf Prozent die AfD vor den Grünen mit acht, den Linken mit sieben und den Liberalen mit sechs Prozent.
Damit hätten SPD, Grüne und Linke mit gemeinsam 47 Prozent keine absolute Mandatsmehrheit, weil Union, FDP und AfD zusammengerechnet auf 49 Prozent kämen. Hätte die SPD gleich viele oder mehr Sitze als die Union, würde Schulz wahrscheinlich die Kanzlerschaft für sich beanspruchen und Merkel müsste als Wahlverliererin den CDU-Vorsitz aufgeben. Der neue CDU-Vorsitzende hätte danach die Wahl, ob er eine große Koalition unter einem Kanzler Schulz eingeht oder auf Neuwahlen setzt, bei denen die Union mit einem anderen Kanzlerkandidaten besser abschneiden könnte als mit Merkel.
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