Die Sommer werden heißer
Im Mittelmeerraum kommt die nächste Hitzeglocke, in Süddeutschland wieder eine Hitzewelle. Auf der nördlichen Halbkugel haben sich die Sommertemperaturen seit 1980 drastisch verändert
Aktuell sagt der Deutsche Wetterdienst für die nächsten Tage eine Hitzeglocke für den Mittelmeerraum voraus. Die Hitzewelle werde länger andauern. An den Küsten werde es mit bis zu 27 Grad zwar "kühl" sein, im Landesinneren könne es aber 40-45 Grad heiß werden. Für trockene und schon jetzt unter Brandgefahr stehende Regionen wird es problematisch bleiben. In Süddeutschland werden nächste Woche Temperaturen bis 35 Grad erwartet.
Während es in Deutschland im Juli wieder mehr Stark- und Dauerregen gegeben hat, war ansonsten deutlich weniger Niederschlag als normal gefallen, im Mittelmeerraum verschärfte sich die Dürresituation weiter, schreibt DWD. Dazu kommt, dass Deutschland wärmer wird. Seit 1980er Jahren werden Hitzewellen häufiger: "Zuletzt ist eine markante Hitzewelle im Sommer 2015 aufgetreten, dem drittwärmsten Sommer in Deutschland, als im fränkischen Kitzingen mit 40,3°C ein neuer Hitzerekord für Deutschland gemessen worden war."
Extreme Temperaturen gab es Ende Juni etwa in Iran oder in Pakistan, wo bis zu 54 Grad gemessen wurden, auch im Irak oder in Kuweit wurden 50 Grad erreicht. Extrem heiße Sommer und Hitzewellen häufen sich. Das lässt sich auch anhand von Daten erkennen, die James Hansen von der Columbia University, früher Klimawissenschaftler der Nasa, aufbereitet hat. Mit Kollegen hat er die durchschnittlichen Temperaturen im Sommer (Juni, Juli, August) für jedes Jahrzehnt seit 1980 ermittelt und als Glocken-Kurve dargestellt. Die Zeit von 1951 bis 1989 dient als Referenzzeit für den Vergleich.
Seit 1980 haben sich danach die Temperaturen stark verändert. Nach der Glockenkurve waren die Sommer bis 1980 zu jeweils einem Drittel durchschnittlich, kalt oder warm. Im letzten Jahrzehnt, also zwischen 2005 und 2015 waren zwei Drittel der Sommer heiß und 15 Prozent in einer neuen Kategorie sehr heiß. Die Kurve bzw. die Glocke wanderte kontinuierlich nach rechts in Richtung höheren bzw. heißen Temperaturen, während der Anteil der kalten Sommer schrumpfte. Der Trend lässt nichts Gutes ahnen.