Die Welt von Myst III Exile
Das Warten auf ein wirklich gutes Adventure hat ein Ende
Die Liebhaber von Adventure-Spielen mussten lange warten, doch jetzt ist der Nachfolger der legendären Myst und Riven erschienen. Diese Titel gehörten zu den bislang meistverkauften Spielerfolgen. Mit vier CDs für den PC oder den Macintosh entführt Myst III den Spieler in die geheimnisvolle Welt der Myst Saga.
Myst gehört zu den Titeln, die selbst Gelegenheitsspielern auf Anhieb gefallen und sie fortan in den höchsten Tönen schwärmen lassen. Die beeindruckende Grafik und die fast unwiderstehliche Spielstory ziehen sie in den Bann des erfolgreichen Spiels. Fast zehn Millionen Exemplare der Spiel-Saga sind inzwischen verkauft worden und so, wie sich "MYST III - Exile" präsentiert, scheint Ubisoft einen weiteren Erfolgstitel im Programm zu haben.
Die Spielstory führt den Spieler kurz in die Geschichte ein: Die Myst-Serie basiert auf der Geschichte des Volkes der D'Ni. Sie fanden einen Weg, durch magische Verbindungsbücher Tore in verschiedene Welten zu bilden. Eine der Hauptfiguren in dieser Fantasie-Saga ist Atrus, der die Kunst dieses Buchschreibens beherrscht. Myst III beginnt zehn Jahre nach dem Ende von Riven. Eine finstere Gestalt will Rache an Atrus nehmen, weil dessen bösartigen Söhne Sirrus und Achenar seine Heimat zerstört haben. Insofern knüpft die aktuelle Spielstory an die bisherigen Folgen an, man muss die vorangegangenen Episoden aber nicht gespielt haben.
Der Spieler kann sich wieder einlassen auf geheimnisvolle Welten und vertrackte Rätsel. In der Myst-Welt gibt es sehr viel zu entdecken, und wer sich nicht mit seiner Umgebung vertraut macht, wird die immer schwieriger werdenden Rätsel kaum lösen können. Nur so kann er die Wahrheit über den Bösewicht erfahren und gegen den Gegner erfolgreich agieren. Erfahrene Adventurespieler wissen, dass man sehr sorgfältig vorgehen muss, um im Spiel bei den Rätseln weiter zu kommen. Gleich zu Beginn gibt es so eine Situation. Untersucht man nicht den Schreibtisch im Zimmer, wird man nie erleben, dass Atrus das Zimmer betritt. Damit beginnt eine der Schlüsselszenen im Spiel, denn Atrus übergibt ein Tagebuch, das seine Kommentare über die Welt Releeshahn enthält. Doch kaum hat man es gesehen, wird es von einer geheimnisvollen Gestalt gestohlen.
Damit nimmt die Spielgeschichte ihren Lauf, in der man fünf Welten entdecken muss. Jede besitzt eine eigene Atmosphäre und einen eigenen Charakter: "Tomahna" ist eine Oase in der Wüste. "J'Nanin" besteht aus verschiedenen Klippen. "Voltaic" ist ein einsamer und staubiger Ort. "Amateria" ist eine Maschinenwelt mit sehr merkwürdigem Gerät und das Gegenteil von "Edanna", in dem nur die Flora und Fauna gedeiht, alles ist organisch, deshalb wird dieses Zeitalter auch "Veggie-Age" genannt.
Mit der Entdeckung dieser fünf Welten und der Suche nach dem verschwundenen Buch sind die Spieler mehrere Stunden beschäftigt. Dabei gibt es keine bestimmte Reihenfolge, nach der man vorgehen muss, allerdings nimmt der gewählte Weg Einfluss auf den Ablauf des Spiels. Insofern erwartet jeden Spieler ein unterschiedlicher Lösungsweg. Wer sich bei der Erkundung der Fantasiewelt etwas schwer tut, kann sich schon mal durch die Lösungshilfe der englischen Version arbeiten.
Unterstützt wird der Spieler durch ein neues Myst-Navigationssystem, denn erstmalig kann man die 360 Grad-Panoramen entdecken und sich immer in der jeweiligen Landschaft umschauen. In den Landschaften werden sogar Animationen und Filme abgespielt, was ein realistisches Abbild der Umgebung vermittelt. Immer wieder bieten sich dem Spieler neue fremdartige und geheimnisvolle Landschaften, die aber nichts Bedrohliches an sich haben. Untermalt ist das Spiel von einer umfangreichen Soundkulisse und fast mystischer Musik, die vom Seattle Philharmonic Orchestra aufgenommen wurde. Für die deutschen Spielfans wurde extra eine Version hergestellt, damit sie Myst auch in ihrer Heimatsprache spielen können. Aus diesem Grund musste man in Deutschland auch drei Monate länger auf das Erscheinen des Spiels warten als in den Vereinigten Staaten. Doch dieser Aufwand hat sich für die deutschen Adventure-Gamer durchaus gelohnt. Wer es nicht spielt und anschließend in seine Spielsammlung einverleibt, verzichtet auf einen kommenden Spielklassiker.