Die digitale Kaffepause soll gestrichen werden!
Dimension Data Security präsentiert elektronische Zensurschere für Arbeitgeber
"Statistiken zum Gebrauch des Internets während der Arbeit belegen die Notwendigkeit einer neuen Internet-Politik durch die Arbeitgeber", so Gary Middleton, Verkaufsmanager der südafrikanischen Dimension Data Security.
Er muss es auch so sehen, denn seine Firma stellt den Internet-Filter Websense Enterprise her, mit dem die Bosse in die Lage versetzt werden sollen, das Internet-Verhalten der Arbeitnehmer in "produktive" Bahnen zu lenken. Middleton fügt an, dass die Nutzung des Netzes während der Arbeitszeiten eine ähnliche Dimension angenommen habe wie die des rein privaten Gebrauchs.
Jupiter Commucications, eine amerikanische Marktforschungs-Firma, die sich mit dem Internetverhalten beschäftigt, haben herausgefunden, dass von denjenigen Angestellten, die das Internet in der Arbeit und zuhause nutzen, 45 Prozent öfters während der Arbeitszeit Mails versenden als in der Freizeit", so Middleton.
Weiter hätten die Untersuchungen ergeben, dass 33 Prozent der Befragten die täglichen News öfter in der Firma lesen würden als zuhause, 31 Prozent buchten ihre Reisen lieber vom Büro aus, während 31 Prozent die Arbeitszeit dazu nutzen würden, an allerlei Online-Gewinnspielen teilzunehmen.
"Die Firmen sollten neue Vorschriften zum Internet-Gebrauch durch ihre Angestellten formulieren, also klarstellen, welche Form der Nutzung autorisiert ist und welche nicht", kommentiert Middleton die Zahlen, "Angestellte, die an ihrem Arbeitsplatz über uneingeschränkten Zugang in das Netz verfügen, sollten um die Einhaltung einer Vorschrift zum akzeptablen Gebrauch ersucht werden."
Middleton fährt weitere Zahlen auf. Angus Reid haben festgestellt, dass 78 Prozent der Kanadier mit Netzanbindung am Arbeitsplatz diesen bereits für private Zwecke genutzt haben, den Anteil der privaten Betätigung an der gesamten im Netz verbrachten Zeit beziffern die Marktforscher mit 26 Prozent.
Folgt man Nielsen/Net-Rating, verwenden viele Beschäftigte die oft schnelleren Verbindungen in den Büros, um Entertainment-Angebote wie www.broadcast.com oder www.mp3.com wahrzunehmen, während andere auf das Internet zur Arbeitszeit angewiesen seien, um ihre Börsengeschäfte zu verfolgen oder auch zu tätigen.
Genau hier setzen Dimension Data mit ihrem Websense-Filter an: Dieser soll es ermöglichen, eine nicht firmenbezogene Internet-Nutzung von vornherein unmöglich zu machen. In der programmeigenen Database sind bereits anderthalb Millionen URLs in 60 Kategorien gespeichert ("vom Terrorismus und Nationalsozialismus bis hin zu Sport und Spiel"), der Firmenleiter kann auf dieser Basis ein spezielles Profil für seine Angestellten erstellen. Außerdem besteht die Möglichkeit, dem Verzeichnis weitere Adressen hinzuzufügen. Das kann lokal und auf die einzelne Firma bezogen geschehen, es besteht aber auch die Möglichkeit, unliebsame URLs dem Gesamtverzeichnis einzufügen.
"Software, die privaten Netz-Verkehr unterbindet, steigert die Produktivität der Angestellten", so Middleton. Und damit spricht er recht deutlich aus, worum es hier geht: eine Arbeitszeitverlängerung der schleichenden Art. Seit Menschengedenken überfliegt man zum Kaffe im Büro die Zeitung, füllt den Bingo- oder Lotto-Schein aus oder ruft schnell im Reisebüro an. Heute werden einige dieser Traditionen elektronisch weitergeführt. Den Angestellten diese kleinen Inseln der Behaglichkeit per Filter-Software wegzunehmen - das ist es, was eine Firma wie Dimension Data im Schilde führt. Steht allerdings zu hoffen, dass sich der gewünschte Effekt ins Gegenteil verkehrt und vielmehr Zeit darauf verwendet wird, den Filter zu umgehen, als die paar privaten Zugriffe gekostet hätten.