Die perfekte grüne Welle

Seite 3: Eine Antwort an das Forum: Telepolis und Netzkultur – war's das?

Das letzte Stück Netzkultur der TP

Ruhe sanft.

Danke für die Jahre – es wird fehlen, das Beste der beiden Anzeichen, dass Freitag ist.

User SockenPuppe_1

So lautete eine Reaktion auf die Einstellung der wöchentlichen <tk>Telepolis<tk>-Videoschau des Kollegen Ernst Corinth zum Monatswechsel. Vorab: Wir hatten den Schritt über Wochen hinweg diskutiert und uns dann für eine neue Kolumne entschieden. Der User-Kommentar soll nun aber Anlass sein, die Umstellung zu erläutern und auf die Frage einzugehen, ob sich das Thema Netzpolitik – von Anfang an identitätsstiftend für Telepolis – wirklich erledigt hat.

Zwei Gründe haben zur Änderung der Wochenkolumne beigetragen. Zum einen war das Feedback auf die Videoschau, nun ja, überschaubar. Wir hatten Anfang des Jahres überlegt, ob wir die Videoschau aktualisieren und modernisieren, dann aber keinen richtigen Weg dafür gefunden.

Ausschlaggebend aber war ein anderer Aspekt: Wir halten einen zunehmenden Austausch mit dem Leserforum, also Ihnen, für zunehmend wichtig. Daher sind wir mit dem Kollegen Corinth übereingekommen, dass er künftig eine neue Kolumne mit dem Titel Drei Fragen aus dem Forum betreuen wird. Ähnlich wie in dieser Wochenkolumne soll es darum gehen, Anmerkungen, Lob oder Kritik aufzugreifen.

Wir werden aus der gemeinsamen Arbeit heraus entscheiden, wie sich die eigenständige "Drei-Fragen-Serie" und dieses Format im Rahmen dieses "Wochenrückblicks mit Ausblick" zueinander verhalten. Wichtig ist uns in beiden Fällen ein engerer Dialog mit Ihnen, den Leserinnen und Lesern.

Nun zur Frage der Netzpolitik. Tatsächlich hat Telepolis 1996 als Magazin der Netzkultur die Arbeit aufgenommen. In den Jahren seither hat sich dieses Medium aber erheblich erweitert. Das hat sich auch im Namen gezeigt. Heute findet sich der etwas sperrige Beisatz: "Kritisch, meinungsstark, informativ! Telepolis hinterfragt die digitale Gesellschaft und ihre Entwicklung in Politik, Wirtschaft & Medien."

Wie in der vergangenen Woche schon erwähnt, wollen wir auch diesen "Claim" erneuern – und sind mitten in der Meinungsbildung. Auch dabei werden Sie, die Leserinnen und Leser, eingebunden.

Wenn es bei Telepolis heute auch um viel mehr als "nur" Netzpolitik und Netzkultur geht – also auch um Geopolitik, technische Neuerungen und die Entwicklung unserer Gesellschaften in all ihrer Breite –, spielt das ursprüngliche Thema nach wie vor eine wichtige Rolle. Sei es die Frage der Sicherheit von Patientendaten, die Verwendung der Steuer-ID, der Umgang mit Whistleblowern oder die diversen Corona-AppsTelepolis wird auch künftig die netzpolitischen Trends verfolgen und Akzente setzen.