Donald Trump: Rechtsstreits ohne Ende
Seite 2: Kapitalistische Logik
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Wirklich interessant wären wahrscheinlich auch Ermittlungen zu den Geschäften von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner. Dieser hat offenbar während seiner Zeit in der Administration wichtige Kontakte geknüpft. Im April konnte sich die neue "Equity-Firma" von Ivankas Ehemann über einen Cash Influx von zwei Milliarden US-Dollar aus Saudi-Arabien freuen.
Genau wie sein Stiefvater ist auch Kushner Erbe eines Immobilienimperiums. Kushner Senior saß für seine Geschäftspraktiken für einige Zeit im Gefängnis, bis er von Trump begnadigt wurde.
Trump kommt aus einem Umfeld, in dem ein gewisses Maß an Betrug und Kriminalität an der Tagesordnung liegt. Besonders das New York der 70er und 80er-Jahre war vom Organisierten Verbrechen durchsetzt.
Für die Trump-Familie und Sympathisanten ist dieser Gangsterismo nur Teil der kapitalistischen Logik, sich so lange am Allgemeingut zu bedienen, bis jemand mit mehr Macht sie daran hindert. Leider liegen sie damit nicht einmal falsch. Aber diese Haltung steht im Gegensatz zu den angeblichen egalitären Grundsätzen des US-amerikanischen Justiz-Systems.
Wenn man den US-Justiz-Apparat in Ruhe lässt, kann dieser sehr effizient arbeiten. Besonders wenn genug Druck durch die politischen Eliten oder große Teile der US-amerikanischen Öffentlichkeit ausgeübt wird.
Vielleicht kann eine New Yorker Staatsanwältin wie Letitia James deshalb den Satz "Wir müssen an ehemalige Präsidenten die gleichen Maßstäbe anlegen, wie an normale Amerikaner" über die Lippen bringen, ohne dabei in schallendes Gelächter auszubrechen.
Aber egal, warum die Türen für ein Verfahren gegen Trump endlich offenstehen, oder wer sie geöffnet hat, seine offensichtlichen Verbrechen sollten bestraft werden, – kandidieren wird er trotzdem.