Elitenversagen

Seite 2: Warum ist das so, wie konnte es soweit kommen und warum werden Populisten in Zukunft noch viel stärker an Zuwachs gewinnen?

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Im Zuge der Finanzkrise wurden Banken mit Milliarden von Steuergeldern gerettet. Die Verantwortlichen aus Finanzwirtschaft und Politik wurden jedoch nicht zur Rechenschaft gezogen. Spätestens seit der Finanzkrise 2008 mit ihren zahlreichen Bankenrettungen auf Kosten der Steuerzahler ist es offensichtlich, dass global eine gigantische Umverteilung von Unten, aus der Mitte und von Oben nach ganz ganz Oben stattfindet.

Während zahlreiche kleine Unternehmen im Zuge der Krise bankrott gegangen sind wurden "systemrelevante“ Banken gerettet. Wichtig zu wissen ist: Banken sind niemals systemrelevant – sie sind das System und sonst gar nichts. Sollten einmal unsere Ärzte, die Damen und Herren von Polizei, Feuerwehr und Müllabfuhr eine Woche nicht zur Arbeit erscheinen, dann wird auch den Politikern in Berlin und Brüssel dämmern, wer oder was tatsächlich systemrelevant ist.

Trotz Exportweltmeistertitel und Rekordsteuereinnahmen besteht unserer Ansicht nach kein besonderer Grund für Jubelarien. Während einerseits die sozialversicherungspflichtigen Jobs in Vollzeit in Deutschland seit 1992 um 18 Prozent zurückgegangen sind, sind die Teilzeitjobs um 139 Prozent gestiegen. Andererseits haben die realen Nettolöhne seit 1992 nur um 0,4 Prozent zugenommen, während die Unternehmenseinkommen und die Einkommen der Supereichen um 70 Prozent gestiegen sind.

In Deutschland arbeiten bereits über 8 Millionen Menschen (in voll- und Teilzeit) im Niedriglohnsektor. Sie können von ihrer Hände Arbeit nicht Leben - geschweige denn etwas für das Alter ansparen. Folglich ist eine gewaltige Altersarmutswelle vorprogrammiert. Nicht zu verkennen ist, dass jene, die in Vollzeit arbeiten, unser Sozial- und Rentensystem am Leben erhalten. Wenn dann vollkommen realitätsferne Politiker heute über das Jobwunder jubeln und uns erzählen, wir alle profitierten vom Euro, dann sorgt dies gelinde gesagt mindestens für Kopfschütteln in der Bevölkerung - und für eine weitere "Überraschung“ bei den nächsten Wahlen.

Wahnsinn EZB

Das Epizentrum des Kapitalismus ist in seiner Verzweiflung und mangels Lösungen zur Planwirtschaft übergegangen. Mittlerweile hat die EZB mit ihrem fragwürdigen Aufkaufprogramm unvorstellbare 1,15 Billionen Euro in die Märkte gepumpt und unser Finanzsystem ad absurdum geführt.

Niemand hat den EZB-Chef und ehemaligen Goldman-Sachs-Banker Mario Draghi gewählt. Er wurde eingesetzt. Seine Politik ist ganz klar gegen die Kleinen und für die Großen gerichtet. Heute wird derjenige belohnt, der Schulden macht, und derjenige bestraft, der gesund wirtschaftet. Die Bundesrepublik Deutschland (aber auch einige Konzerne wie beispielsweise Henkel und Sanofi) verdienen Geld mit Schuldenmachen. Dass dies weder sinnvoll noch nachhaltig ist, ist nicht von der Hand zu weisen.

Mit ihrer wahnwitzigen Notenbankpolitik enteignet die EZB die Sparer, sorgt für immer höhere Bankgebühren, beraubt junge Menschen der Altersvorsorge, zerstört solide wirtschaftende Banken (Volksbanken, Spar- und Bausparkassen), zerstört Pensions- und Krankenkassen. Zusätzlich sorgt sie für eine gigantische Blase nach der anderen an den Aktien- und Immobilienmärkten. Der Wohnraum wird dadurch für immer mehr Menschen in vielen Regionen unerschwinglich gemacht, da die Löhne keinesfalls mit den kontinuierlichen Preissteigerungen am Immobilienmarkt mitziehen.

Zukünftig wird die EZB Negativzinsen einführen. Diese Politik wird zu massiven Bargeldabhebungsbeschränkungen führen. Ein komplettes Verbot ist im Extremfall nicht ausgeschlossen. Dies wird uns verträglich häppchenweise präsentiert. Lassen Sie sich nicht blenden! Sollte schlussendlich die von der EZB herbeigesehnte Inflation in ihrer vollen Härte kommen, dann werden wir uns alle warm anziehen müssen und bei der nächsten Wahl auf eine "Überraschung“ gefasst machen.

Griechenland ist bankrott und wir sehen unser Geld nie mehr

Nach wie vor werden wir Bürger von der Politik offensichtlich für unterbelichtet gehalten. Griechenland ist pleite! Es wird von höchster Ebene seit Jahren nichts weiter als Insolvenzverschleppung betrieben. Wir werden das Steuergeld für die "Griechenlandrettungspakete" niemals wiedersehen - das sollte uns allen klar sein.

Abgesehen davon ist 92 Prozent des Rettungsgeldes nicht in Griechenland sondern bei ausländischen Banken gelandet. Diese waren so gierig und dämlich, einem vollkommen bankrotten Land Geld gegen hohe Zinsen zu leihen. In den letzten Jahren wurden dann diese dämlichen Banken von weitaus dämlicheren Akteuren gerettet - uns Steuerzahlern.

Bei der letzten Tranche für Griechenland, Ende Oktober 2016, in Höhe von 2,8 Milliarden Euro war es eigentlich Bedingung, dass der IWF sich an dieser ebenfalls beteiligt. Der IWF hatte das jedoch mit der Begründung verwehrt, dass Griechenland niemals in der Lage sein werde, seine Schulden zurückzuzahlen. Die Griechenlandrettung ist nichts anderes als eine versteckte Bankenrettung. Das Geld ist nicht weg. Es ist aber größtenteils woanders - allerdings nicht in Griechenland, sondern bei den Banken und Versicherungen, die den Griechen Geld geliehen haben. Darben müssen die Menschen in Griechenland - und bezahlen müssen wir Steuerzahler.

Voller Inbrunst jubelt Herr Schäuble über eine schwarze Null - was nichts weiter bedeutet, als dass er genauso viel ausgibt wie er einnimmt. Kein Politiker konnte uns bisher erklären, wie das bankrotte Griechenland das Geld jemals zurückbezahlen kann, wenn nicht einmal Deutschland (als Exportweltmeister mit Rekordsteuereinnahmen im Zuge einer Niedrigzinsphase) es schafft, seine Schulden zu bezahlen. Es ist an der Zeit aufzuhören, gutes Geld schlechtem hinterher zu werfen.

Der Schuldenschnitt / Erlass für Griechenland wird spätestens nach der Bundestagswahl kommen. Staaten bezahlen niemals ihre Schulden. Aus diesem Grunde ist von Investments in Staatsanleihen wie beispielsweise Lebensversicherungen, Riester, Rürup … grundlegend abzuraten und Investments in Sachwerte sind in der heutigen Zeit essentiell gegen diesen Wahnsinn als Absicherung für das Ersparte.

Würde man das Verschwenden von Steuergeldern ebenso drakonisch bestrafen wie dessen Hinterziehung, dann würde manchem Irrsinn Einhalt geboten. Nicht nur der ein oder andere Verantwortliche der sinnfreien Rettungspakete, des Berliner Flughafens BER, der Elbphilharmonie … würde sich heute hinter schwedischen Gardinen wiederfinden. Da dies nicht der Fall ist, wird der eine oder andere Wähler bezüglich dieses schweren Missverhältnisses sein Unwollen mit seinem Wahlzettel zum Ausdruck bringen und für "Überraschungen“ sorgen.

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