Erste irakische Zeitung im Web

Wochenzeitung will "Mauer des Medien-Embargos" durchbrechen

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Nachdem Ende April die irakische Nachrichtenagentur INA ins Internet gegangen war, folgt nun die Wochenzeitung Al-Zawra mit einer eigenen Web-Site. Die Homepage, die sich auf einem Server von Irak Today in Jordanien befindet, begrüßt die Leserinnen und Leser mit einem Foto von Saddam Hussein und einer Gratulation zu dessen 62. Geburtstag.

Nach Jahren von UN-Sanktionen hat Irak - zuvor eines der technologisch hochentwickeltsten arabischen Länder - keine eigene IP-Adresse. Die Saddams ältestem Sohn Udai gehörende Zeitung muss daher auf einen jordanischen Server ausweichen. Offensichtlich um Kontroversen zu vermeiden, publiziert man in der ersten Ausgabe vor allem Artikel kulturellen Inhalts - ein Porträt einer Malerin, Artikel über Kalligraphie und Sport.

Irak wünscht sich sehnlichst, daß die Sanktionen aufgehoben werden. Mit der Web-site unter einem Sindbad-Logo und in Pastellfarben sowie mit unverfänglichen Inhalten versucht man, einen Weg aus der internationalen Isolation zu finden.