Erster interaktiver ARD-Tatort

Nur Schlafen ist schöner ...

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Kaum einer hat's wohl gemerkt: Aber der letzte Lena-Odenthal-Fall war tatsächlich der erste interaktive "Tatort"-Krimi im deutschen Fernsehen. Das heißt: via Internet-Anschluss oder mit einem Fun-Decoder für digitales Fernsehen konnte man daheim auf Mörderjagd gehen, und wer als erster den richtigen Halunken überführte und an die Sendezentrale meldete, dem versprach die ARD als Preis eine Statistenrolle in einem der nächsten "Tatorte".

Zwar haben wir unter "interaktiv" bisher etwas anderes verstanden als solch ein schnödes Rätselspiel, und auch das vorzügliche Langenscheidt Internet-Wörterbuch betont bei der Definition des Begriffs ausdrücklich die Möglichkeit des aktiven Mitgestaltens, aber wir sind ja keine Erbsenzähler.

Kurzerhand haben wir also beschlossen bei diesem innovativen TV-Experiment mitzumachen. Doch leichter gesagt, als getan: Gewiss, wir sind so fernsehverrückt, dass wir Zuhause eine D-Box stehen haben, den meist verbreiteten Decoder für digitales Fernsehen. Aber leider nicht das Modell, das die ARD bevorzugt, obwohl davon erst etwa 50.000 Stück verkauft sein sollen.

Doch zum Glück gibt's ja Internet: Nach der Einwahl ins Netz und der dann nötigen Anmeldung geschah erst einmal nichts - trotzdem wir die angegebenen Systemvoraussetzungen locker erfüllten. Danach geschah noch weniger und anschließend gab's eine kryptische Fehlermeldung. Der zweite Versuch endete mit einem Absturz. Und der dritte wieder im digitalen Nichts.

Doch immerhin pendelten wir aufgeregt zwischen dem Raum, in dem der Fernseher steht, und dem, in dem der Computer ist, hin und her, her und hin, waren also an diesem Abend zwar nicht inter-, dafür aber richtig aktiv. Und als wir es schließlich nach einer halbe Stunde gefrustet aufgaben, sind wir nach soviel ungewohnter (Inter-)Aktivität prompt auf dem Sofa eingeschlafen.