Europa als militärischer Binnenraum
Seite 2: Island - Flugzeugträger im Atlantik
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- Island - Flugzeugträger im Atlantik
- USA: Abschreckung für Europa
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Neben dem deutschen Kommando soll auch am Atlantik ein Joint Force Command aufgebaut werden, um die Seewege zwischen Nordamerika und Europa zu schützen. Wo es seinen Sitz haben wird, ist noch unklar. Im Gespräch sind die USA, Portugal und Großbritannien.
Im Zusammenhang mit den Seewegen zwischen Europa und Nordamerika wird auch darüber nachgedacht, Island als Stützpunkt zu reaktivieren. "Die Nato will den 'Flugzeugträger Island' wieder mehr nutzen", berichtete die Neue Zürcher Zeitung. Im Kalten Krieg hatten die USA hier eine Basis, um die Bewegungen sowjetischer U-Boote zu überwachen. Sie ist aber 2006 geschlossen worden.
Auch diesmal muss die Annexion der Krim herhalten, um die Aufrüstung zu rechtfertigen, auch wenn es um den vom Schwarzen Meer weit entfernten Nordatlantik geht. Militärexperten warnen davor, dass russische U-Boote inzwischen unbemerkt vor der amerikanischen Ostküste auftauchen könnten. Außerdem verlaufen durch das Gebiet um Island bedeutende Datenkabel, die Europa und Nordamerika verbinden. Wenn Russland diese Verbindungen störe, sei der Schaden für den Datenaustausch immens. Militärs sprechen deshalb von der GIUK-Lücke, mit der sie das gesamte Gebiet zwischen Grönland, Island und Großbritannien (UK) meinen.
Strategisch wichtige Insel
Überlegt wird nun, den Stützpunkt Keflavik auf Island zu modernisieren, so dass dort Flugzeuge vom Typ Jet P-8 Poseidon ständig stationiert werden könnten. Im US-Haushalt 2018 sind 14,4 Millionen Dollar dafür vorgesehen ((USA bauen Truppenpräsenz in Europa aus). In Island dürften die Pläne jedoch auf Widerstand stoßen. Dort regiert seit 2017 Ministerpräsidentin Katrin Jakobsdottir, deren Links-grüne Bewegung sogar für einen Austritt aus der NATO ist.
Doch damit konnte sie sich bisher nicht durchsetzen. Heute überwacht die NATO den isländischen Luftraum auf Anfrage, eine eigene Armee hat der Inselstaat nämlich nicht. Grundlage dafür ist das bilaterale Verteidigungsabkommen zwischen Island und den USA von 1951 sowie die Joint Declaration von 2016, die die technischen Einzelheiten regelt. Im Prinzip übernehmen die USA damit via NATO die Verteidigung Islands und bekommen im Gegenzug Stationierungsrechte. Das ist strategisch wichtig: Kontrolliert sie die GIUK-Lücke, kann die NATO im Kriegsfall russische U-Boote an der Durchfahrt in den Atlantik hindern.