FBI-grown Terrorism?

Das FBI meldet, erfolgreich einen Anschlagsplan gegen das Pentagon mit Drohnen verhindert zu haben

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Die Meldung ging um die Welt. Der 26-jährige Rezwan Ferdaus war in einer FBI-Aktion festgenommen worden, weil er plante, mit Drohnen, also mit fernsteuerbaren Flugzeugen, die mit Sprengstoff bzw. mit jeweils 16 Granaten bepackt sind, Angriffe auf das Pentagon und das Kapitol auszuführen. Zudem wollte er die "Feinde des Islam" im Pentagon und im Kapitol in Washington mit Maschinengewehren angreifen. Er dachte an Teams von jeweils drei Mann, allerdings war er bislang ein Einzelgänger. Auf die Idee kam er wohl, nachdem der erste FBI-Agent ihm noch zwei weitere als al-Qaida-Mitglieder vorgestellt hatte.

Der junge Mann, ein Physiker mit amerikanischer Staatsbürgerschaft, ist ein einsamer "homegrown terrorist", vor dem die US-Sicherheitsbehörden schon immer gewarnt haben und wie ihn al-Qaida im Jemen gerne als unauffälligen Angreifer gerne hätte. Dass er nun mit Drohnen, die die USA massiv in Afghanistan, in Pakistan oder im Jemen zur Jagd auf mutmaßliche Terroristen oder Extremisten einsetzen, Ziele in den USA angreifen wollte, machte den Plan noch bedrohlicher, zumal ein solcher Angriff erwartet werden konnte. Es ist eher ein Wunder, dass Terroristen sich noch nicht kleiner Drohnen bedienen, um Angriffe auszuführen, selbst wenn die Menge des Sprengstoffs, die mitgeführt werden können, gering ist. Es würde schon reichen, einen solchen Anschlag auf einen dicht bevölkerten Platz, ein Stadion, ein Bierzelt auf dem Oktoberfest oder irgendwo zu machen, wo sich viele Menschen aufhalten. Bislang versucht man, gefährdete Orte vor allem durch Poller vor möglichen Autobomben zu schätzen. Wie man einen Schutz vor Angriffen aus der Luft gewährleisten könnte, ist noch außen vor. Ein erster derartiger Angriff würde sicherlich große Panik auslösen.

Doch der Meldung musste man nach vielen anderen mit Skepsis begegnen, nachdem immer wieder Geheimdienste und Polizei durch Agenten junge Menschen dazu aufgestachelt haben, wirre Träume von großen Anschlägen in die Tat umsetzen, indem sie ihnen auch die dazu benötigten Mittel besorgten (Terroristen und Sicherheitsbehörden; Terrorabwehr durch Anstiftung zum Anschlag?; Ferngelenkte Terroristen?). Mittlerweile scheint es hier einen richtigen Filz zu geben, zumindest ist auch im Fall von Ferdaus unklar, ob er seinen Fantasien, die offenbar aus dem Zugang zu Terror-Websites und entsprechenden Videos entstanden sind, wirklich nachgegangen wäre, wenn er nicht tatkräftige Unterstützung von FBI-Agenten erhalten hätte, die mit seiner Festnahme nun einen Coup landeten.

Festgenommen wurde der junge Physiker, als er bereits ein Modellflugzeug (ein Kampfflugzeug des Typs F-86 Sabre), 25 Pfund Sprengstoff, 6 AK-47-Maschinengewehre und drei Granaten erworben hatte - alles mit Geld, das er vom FBI erhalten hatte. Eigentlich scheint er nur das Modellflugzeug selbst bestellt zu haben, die Waffen und den Sprengstoff hat er direkt vom FBI erhalten. Zuvor hatte er den FBI-Agenten, die vorgaben, al-Qaida-Mitglieder zu sein, sieben umgebaute Handys gegeben, die dazu dienen sollten, improvisierten Straßenbomben zu zünden. Angeblich, so das FBI, hätten diese auch funktionieren können.

Die Agenten gaben dem Mann nicht nur Geld zum Kauf von Sprengstoff, Flugzeugen und Waffen und erzählten, wie gut die Handys Angriffen gedient und US-Soldaten getötet hätten, sondern sie nahmen auch Gespräche mit ihm auf, hörten sein Telefon ab und überwachten seine Internetkommunikation. Und weil sie in engem Kontakt mit ihm standen, machten sie den jungen Mann auch "heiß", da er ja in seiner Naivität glaubte, mit al-Qaida zusammen zu arbeiten.