FBI warnt vor Verschwörungstheorien
Verschwörungstheorien seien eine wachsende Gefahr, die zur Gewalt geführt haben
Das FBI hat erstmals im Mai in einem Dokument, das über Yahoo News bekannt wurde, Verschwörungstheorien als "heimische Terrorbedrohung" bezeichnet. Heimische Terroristen, die von Verschwörungstheorien motiviert sind, seien eine wachsende Gefahr. Sie sei nicht neu, habe sich aber durch das Internet verstärkt.
Hingewiesen wird etwas auf QAnon, das Verschwörungstheorien über den tiefen Staat gegen Präsident Trump verbreite. Aus dem Kontext kam auch das im Präsidentschaftswahlkampf hochgekochte Pizzagate-Gerücht, dass ein Pädophilenring, dem Hillary Clinton und andere demokratische Politiker angehören sollen, von einer Pizzeria in Washington betrieben werden. Verwiesen wird auch auf den Attentäter, der im Oktober 2018 aufgrund einer Migrationsverschwörungstheorie einen Anschlag auf eine Synagoge in Pittsburgh begangen und 11 Menschen getötet hat.
Während der Präsidentschaftswahlen 2020 würden solche Verschwörungstheorien oder Gerüchte noch stärker werden, so das FBI, das sagt, "dass diese Verschwörungstheorien sehr wahrscheinlich im modernen Informationsmarkt entstehen, sich verbreiten und weiterentwickeln und manchmal Gruppen oder einzelne Extremisten dazu bringen, kriminelle oder gewalttätige Taten zu begehen". Das könne sich gegen bestimmte Personen, Orte oder Organisationen richten. Die Warnung basiere auf Aussagen von Extremisten, die Straftaten oder Gewalt begangen oder geplant hatten.
Verstärkt würde diese Gefahr durch die "Aufdeckung von wirklichen Verschwörungstheorien oder Verschleierungen, die illegale, schädliche oder die Verfassung verletzende Aktivitäten von Regierungsangehörigen oder führenden politischen Personen beinhalten". Da wäre man natürlich neugierig, was damit gemeint ist, aber das FBI verrät nichts weiter dazu. Gefährlich seien Verschwörungstheorien gegen die Regierung und solche, die auf Identität basieren. Natürlich wird im FBI-Dokument Donald Trump nicht erwähnt, der gerne auch solche Gerüchte verbreitet. Andererseits werden von Geheimdiensten und interessierten Kreisen auch Verschwörungstheorien etwas über die russischen Beeinflussungsoperationen der Präsidentschaftswahl 2916 verbreitet.
FBI-Direktor Christopher Wray sagte in einer Kongressanhörung letzte Woche, das FBI sei nur an den Taten, nicht an den Überzeugungen von Menschen interessiert. Man untersuche keine Ideologie, so abschreckend sie auch sei. Trump selbst bezeichnete hingegen die Antifa als Terrororganisation, die er mit der berüchtigten Gang MS-13 verglich.
Das FBI bezeichnet Verschwörungstheorien als Versuch, etwas "als Ergebnis einer im Geheimen arbeitenden Gruppe zu erklären, die zu ihrem Vorteil auf Kosten von anderen arbeitet". Die Gruppen können in der Macht oder Minderheiten wie Juden oder Muslime sein. Verschwörungstheorien können sich auf Behauptungen beziehen, die richtig oder falsch sein können, aber es gebe wirkliche Verschwörungen von Regierungsmitgliedern oder Eliten.
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