Frauenkampf- und Frauenstreik am 8. März
Da der Tag auf einen Sonntag fällt, gab es in diesem Jahr im spanischen Staat keinen allgemeinen Streikaufruf wie in den vergangenen beiden Jahren
Schon vor den großen Demonstrationen, die am Abend in praktisch allen Städten des spanischen Staates stattfinden, haben sich Frauen (und Männer) schon am Vormittag für Frauenrechte, gegen Macho-Gewalt sowie für Gleichberechtigung warm gelaufen. Aufgerufen wurde im Vorfeld zu einem "feministischen Aufstand" und es gab in den vergangene Wochen schon zahlreiche Aktionen. Tatsächlich gibt es im ganzen Land wieder große Mobilisierungen, wie auf einer Karte anschaulich zu sehen ist. Überall wird auch wieder in Kleinstädten demonstriert, weshalb erneut damit gerechnet werden kann, dass sich insgesamt mehrere Millionen Menschen hinter die Forderungen der Frauen stellen, wie schon die Demonstrationen über den Tag gezeigt haben.
Da der 8. März in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, gab es, anderes als in den beiden Jahren zuvor, in diesem Jahr keinen allgemeinen Aufruf zu einem feministischen Streik auf Ebene des spanischen Staates. Besonders eindrucksvoll war der Frauenstreiktag im vergangenen Jahr, mit der die Bewegung einen Höhepunkt erklommen hatte. In diesem Jahr konnten sich die verschiedenen Gruppen und Komitees in den verschiedenen Regionen nicht darauf einigen, ob es sinnvoll ist, zu einem Streik am Sonntag aufzurufen.
Während hier im Baskenland am Sonntag nicht gestreikt wurde, hatten zum Beispiel die Frauen in Katalonien, Aragon, Andalusien und Galizien zu einem 24-stündigen Frauenstreik aufgerufen. Die Frauen in anderen Regionen, wie in Madrid oder Valencia, haben aber ebenfalls an diesem 8. März nicht gestreikt. In einigen Regionen, wie in Murcia, soll darüber hinaus nicht nur am 8. März, sondern auch am 9. März gestreikt werden.
Unterstützt wurden die Frauen bei ihrem Streik von kleineren Gewerkschaften und Verbänden wie von der anarchosyndikalistischen CGT, dem katalanischen Dachverband CSC oder von der CUT in Galicien oder Aragon. Die großen spanischen Gewerkschaften CCOO und UGT, die auch im vergangenen Jahr nur zum zweistündigen Ausstand aufgerufen haben, hielten sich dieses Jahr wieder vornehm ganz heraus. Die katalanische Regierung beziffert die Beteiligung zum Beispiel in der Metro in Barcelona mit deutlich wahrnehmbaren 22%.