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Seite 4: Löhne, Gewerkschaften

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Nicht nur bei der Finanzbranche, auch in vielen wichtigen Unternehmensverbänden aus Industrie und Bausektor dürften die Alarmglocken angesichts der guten Umfragewerte für Sanders schrillen. Der Sozialist aus Vermont will den Mindestlohn in den USA von 7,25 US-Dollar auf 15 Dollar anheben, was die Geschäftsgrundlage des breiten, in den neoliberalen Jahrzehnten etablierten Elends- und Billiglohnsektors bedroht, der vor allem bei den Dienstleistungen Löhne zahlt, die kaum noch zur Reproduktion der "Ware Arbeitskraft" ausreichen. Mitunter sehen sich regulär beschäftigte Lohnabhängige genötigt, in ihren Autos zu leben, da sie sich Mietwohnungen nicht leisten können.

Bild: Gage Skidmore/CC BY-2.0

Neben der Erhöhung der Mindestlöhne will Sanders die Verhandlungsmacht der schwachen US-Gewerkschaften stärken, die in vielen Gewerbezweigen nur noch ein Schattendasein fristen. Die Mitgliedschaft der Gewerkschaftsbewegung solle "zumindest verdoppelt" werden, erklärte der linke Präsidentschaftskandidat.

Dies solle durch eine Reform des Arbeitsrechts erreicht werden, bei der ein europäisches System von Tarifverhandlungen eingeführt würde, bei dem branchenweite Tarifabschlüsse erreicht würden, während derzeit gewerkschaftliche Kämpfe nur auf Betriebsebene stattfinden. Zudem sollen etliche Regelungen die Aufnahme neuer Mitglieder in Gewerkschaften erleichtern, indem etwa der Beitrittsprozess der Überwachung oder Kontrolle seitens der Unternehmensführung entzogen wird. Neue gesetzliche Regelungen sollen überdies die neoliberale Praxis des Outsourcings besonders arbeitsintensiver Bereiche seitens der Unternehmen erschweren. Die Trump-Administration arbeitet hingegen gerade an Richtlinien, die scheinselbstständige Subunternehmer weitestgehend von den arbeitsrechtlichen Verpflichtungen ihrer Auftraggeber freisprechen.

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