Gabriel ziert sich beim Mieterstrom

Seite 2: Ölpreis und wachsender Solarmarkt

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Derweil scheint sich der Ölpreis langsam ein wenig zu erholen. Seit Mitte 2015 hatten sich der Preis für die US-Standardsorte WTI meist unter - teilweise weit unter - 50 Dollar pro Fass (159 Liter) bewegt. Seit Anfang Dezember liegen er wieder darüber. WTI kostete am Dienstag etwas mehr als 53 US-Dollar pro Fass, die europäische Standartsorte Brent wurde für 55,49 US-Dollar gehandelt.

Zu Wochenbeginn war der Preis trotz Drosselung der Produktion in den OPEC-Ländern (Organisation der Erdöl produzierenden Staaten) stabil geblieben. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters hat dies vermutlich an der Steigerung der Produktion in den USA im ähnlichen Umfang gelegen.

Eine Analyse auf oilprice.com unterstreicht die Rolle der ansteigenden US-Produktion und zitiert eine Einschätzung der offiziellen US_Energiestatistiker der EIA (Energy Information Agency), wonach die US-Produktion - hauptsächlich aus Schieferölvorkommen - 2017 steigen wird. Noch vor kurzem war die EIA vom Gegenteil ausgegangen.

Solarmarkt gewachsen

Und zu guter Letzt die gute Nachricht der Woche: Cleantechnica berichtet, dass der Markt für Solaranlagen 2016 um 34 Prozent gewachsen sei.

Schon 2015 hatte es eine Zunahme um 32 Prozent gegeben. 2016 wurden demnach weltweit Anlagen mit einer kombinierten Leistung von 77 Gigawatt (GW) installiert. Das entspricht der Leistung von 55 großen Atomkraftwerken. Wenn man die mögliche Stromproduktion als Maßstab nimmt, entspricht die Anlagenmenge etwa zehn der größten AKW.

Bereits 2015 war der Markt um mehr als 30 Prozent gewachsen. Für das neue Jahr sind die Aussichten ungewiss. Sollte der Verkauf in China tatsächlich stark zurückgehen, wie mancher Beobachter befürchtet, würde der globale Markt vermutlich nur sehr gering auf 79 GW wachsen. Genauer wird sich das sagen lassen, wenn die neuen chinesischen Einspeisetarife bekannt gegeben werden. Im letzten Quartal war der chinesische Markt jedenfalls deutlich weniger geschrumpft, als nach dem extremen Boom in der ersten Jahreshälfte befürchtet worden war.

Ohnehin müssen so früh im Jahr die Bilanzen für 2016 noch als vorläufig angesehen werden. Einige Tage vor dem oben zitierten Beitrag sprach das PV-Magazin unter Berufung auf die Abteilung erneuerbare Energieträger der Nachrichtenagentur Bloomberg von 70 GW die 2016 neu installiert worden wären.

Der Markt wäre demnach, gemessen an der installierten Leistung, um 20 Prozent gewachsen. Nimmt man den Finanzbedarf als Maßstab, dann ist er allerdings deutlich geschrumpft, denn Solaranlagen sind erheblich günstiger geworden. In Deutschland fielen die Großhandelspreise für Solarmodule 2016 je nach Herkunftsland um gut zehn bis knapp 17 Prozent.