Generalangriff auf die Energiewende
Seite 3: Weniger Treibhausgase
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Und zu guter Letzt die gute Nachricht der Woche: In China sind die Treibhausgasemissionen der Kohlekraftwerke im vergangenen vermutlich um zwei Prozent zurückgegangen. Das meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Demnach ging die Stromproduktion in den thermischen Kraftwerken, die ganz überwiegend mit Kohle betrieben werden, 2015 um 2,8 Prozent zurück. Insgesamt haben die Emissionen nach vorläufigen Abschätzungen 2015 erstmals stagniert, nach dem sich ihr Anstieg bereits 2014 deutlich verlangsamt hatte.
Die Kurve rasch steigender chinesischer Treibhausgasemissionen bekommt damit eine erhebliche Delle. Ob der weitere Anstieg schon gestoppt ist, bleibt offen. Die chinesische Regierung hat ihre Klimaschutzziele sehr vorsichtig formuliert. Das Maximum der Emissionen soll erst 2030 überschritten werden.
Kräftig zugelegt hat hingegen die Windenergie, wobei die Angaben variieren. Offizielle Ausbauzahlen werden erst im nächsten Monat veröffentlicht, aber der chinesische Windenergie-Verband schätzt nach einem Bericht der Plattform Reneweconomy, dass im vergangenen Jahr bemerkenswerte 30,5 GW neu installiert wurden. Wegen Veränderungen in den Einspeisetarifen, die zum ersten Januar in Kraft getreten seien, habe es einen Boom zum Jahresende gegeben. Unklar ist allerdings, wie viel der Leistung bereits ans Netz angeschlossen ist.
Der Unterschied könnte beachtlich sein, wie Zahlen der Internationalen Energie Agentur für 2014 demonstrieren. Demnach wurden in jenem Jahr gut 23 GW installiert und davon zum Jahresende knapp 20 GW ans Netz angeschlossen. Ende 2014 waren 96,4 GW Windleistung am Netz. Demnach wären insgesamt rund 20 GW noch nicht angeschlossen gewesen. Durchschnittlich wurden von den in Netz einspeisenden Anlagen 1893 Volllaststunden erreicht, was gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 181 Stunden gewesen sei. Damit wurden 153 Terawattstunden (TWh) Strom erzeugt, zum Vergleich: In Deutschland waren es 2014 57 TWh Windstrom.
Das Problem des verspäteten Netzanschluss und der zu geringen Auslastung der Anlagen wird in China seit längerem diskutiert. Anfang Dezember hat die Regierung ein Maßnahmenkatalog verabschiedet. Unter anderem sollen Windkraftanlagen künftig Vorrang bei der Einspeisung haben und das Netzmanagement flexibler gehandhabt werden. Ob die neuen Regelungen greifen, wird vermutlich erst in einem Jahr zu sagen sein.