Grenzwerte für Stickoxide und Feinstaub: EU-Kommissar setzt Deutschland eine kurze Frist

Seite 2: Warten als Lösung?

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Beim Diesel-Thema fallen schnell große Worte - wie zum Beispiel "Enteignung", wenn es etwa um das Problem von Betrieben geht, die Lieferfahrzeuge mit Dieselantrieb haben und Kunden in den Innenstädten - und zugleich zur Beruhigung gedachte Äußerungen mit irritierenden Elementen.

So etwa der Satz von Hendricks, wonach "die Zahl der Städte, in denen EU-Grenzwerte für Stickoxide überschritten werden, 2017 von 90 auf 70 gefallen sei", der dann den Zusatz bekommt, dass 50 weitere nur wenig über den Standards lägen - heißt das dann, dass insgesamt doch 120 Städte über den Grenzwerten liegen? Was schon anders und eben nicht so gut aussieht wie "nur mehr 70 Städte, wo Grenzwerte überschritten werden".

Hendricks will mehr Zeit, um die Umsetzung der Umweltvorgaben voranzutreiben. "Das Sofortprogramm saubere Luft wird für Verbesserungen sorgen", versprach die Ministerin, wie die Zeit berichtet. Bis 2020 wolle man in den 20 Städten mit den größten Problemen in die Nähe der Einhaltung der Vorgaben kommen.

Laut einer Studie von Greenpeace von August 2017 , in der die engen Verabredungen zwischen der deutschen Regierung und den deutschen Automobilherstellern deutlich erkennbar werden, hat das Warten als Lösung ein Problem.

Zwar kann man, wie es oft zugunsten dieser "Lösung" behauptet wird, darauf zählen, dass die Motoren sauberer werden und Grenzwerte von ihnen künftig besser eingehalten werden (wobei man die große, laut Greenpeace sogar wachsende, Kluft zwischen Herstellerangaben und Realtests miteinbeziehen muss), aber, so die Umweltschutzorganisation, die Verbesserung der Motoren führe zu keiner besseren Luft, weil der Effekt kompensiert werde, da es immer mehr Autos gebe ….