Greta Thunberg: "Ihr habt meine Träume und meine Kindheit gestohlen"

Greta Thunberg klagt auf dem Klimagipfel an. Screenshot vom UN-Video

Mit einem dringlichen Appell hat UN-Generalsekretär António Guterres den Klimagipfel der Vereinten Nationen eröffnet

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"Alles, worüber Ihr reden könnt, ist Geld und das Märchen vom ewigen Wirtschaftswachstum. Wie könnt Ihr es wagen!", sagte Greta Thunberg am Montag bei der Eröffnung des Klimagipfels der Vereinten Nationen in New York.

"Ich sollte gar nicht hier sein", so die 16-Jährige: "Ich sollte in der Schule sein." Aber die Politiker hätten bei ihrer Aufgabe das Klima zu schützen, versagt: "Schämt euch. Menschen leiden. Sie leiden und sterben."

Mit einem dringlichen Appell hat UN-Generalsekretär António Guterres den Klimagipfel der Vereinten Nationen eröffnet. Die jungen Klimaaktivisten hätte Recht, wenn sie "sofortiges Handeln" verlange, so Guterres am Montag bei dem Treffen von rund 60 Staats- und Regierungschefs. Die ältere Generation habe bislang bei der Aufgabe versagt, das Klima zu schützen. Die Welt sei "in ein tiefes Klimaloch" gefallen und dass nun dringend Maßnahmen erforderlich seien. "Die Zeit läuft ab, aber es ist noch nicht zu spät", sagte der UN-Generalsekretär. Er erwarte "eine Reihe sinnvoller Pläne zur drastischen Reduzierung der Emissionen im nächsten Jahrzehnt und zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2050".

Zu den Rednern gehörte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Wir alle haben den Weckruf der Jugend gehört." Die Industriestaaten seien Verursacher der Erderwärmung, die Entwicklungsländer dagegen die Leidtragenden, "deshalb haben wir als Vertreter der Industrieländer die Pflicht, Innovation, Technologie und Geld einzusetzen, um den Weg zu ebnen, um die Erderwärmung zu stoppen", so die Kanzlerin. Die Bundeskanzlerin versprach, den deutschen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels auf 4 Milliarden Euro pro Jahr zu erhöhen.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres forderte, dass dringend unser Lebensstil verändert werden müsse. Bild: UN Photo/Loey Felipe

Der französische Präsident Emmanuel Macron erklärte, dass Frankreich internationalen Organisationen zugesagt habe, 500 Millionen Dollar an zusätzlicher Hilfe zum Schutz der tropischen Wälder bereitzustellen. Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern sagte, dass sich die Dinge in ihrem Land "beginnen würden zu wenden": "Wir haben im Parlament die Null-Kohlenstoff-Rechnung eingeführt."

Bereits vor dem Treffen warnten Wissenschaftler in einer neuen Studie, dass sich die Anzeichen und Auswirkungen der globalen Erwärmung beschleunigten. Die Menge an Kohlendioxid, die zwischen 2015 und 2019 in die Atmosphäre gelangt ist, sei im Vergleich zu den letzten fünf Jahren um 20% gestiegen, so die Weltorganisation für Meteorologie(WMO).

"Wir sollten auf die lauten Schrei der Schulkinder hören", Professor Brian Hoskins, Vorsitzender des Grantham Institute des Imperial College London und Professor für Meteorologie an der Universität von Reading, bei der Vorstellung der Studie. Schnelles Handeln wäre notwendig, um "Maßnahmen zur schnellen Reduzierung unserer Treibhausgasemissionen auf null zu treffen und auch an die unvermeidlichen Klimaänderungen." Der Klimawandel "beschleunigt sich", so der Wissenschaftler.

Eine Gruppe von 16 Kindern, darunter die schwedische Aktivistin Greta Thunberg, hat im Rahmen des Gipfels eine Klage bei den Vereinten Nationen eingereicht und beschuldigte fünf Länder, nicht genug gegen den Klimawandel zu tun. Die beschuldigten Länder sind Frankreich, Deutschland, Brasilien, Argentinien und die Türkei.

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