Große Sprünge mit leerem Beutel - König Donald und die Känguru-Ökonomie
Seite 2: Große Sprünge mit leerem Beutel
- Große Sprünge mit leerem Beutel - König Donald und die Känguru-Ökonomie
- Große Sprünge mit leerem Beutel
- Kein "Dispo" für Donald
- Auf einer Seite lesen
Unterdessen dräut für König Donald ein Datum, an dem das Fake-News-Pingpong für's erste ein Ende haben dürfte, weil es um harte und nackte Zahlen geht: Am 15. März haben die Regierungsschulden des Königreichs die gesetzlich festgelegte Obergrenze von 20 Billionen Talern erreicht. Der Finanzminister darf dann keine weiteren Schulden mehr aufnehmen und das was er in den Schatzkammern noch zur Verfügung hat, reicht gerade mal für knapp drei Monate. Danach droht König Donald ein Zustand, den er aus seiner Vergangenheit als Baulöwe und Immobilienhai sehr gut kennt: Er ist pleite (Donald Trump wird bald die 20-Billionen-Hürde für US-Staatsschulden reißen).
Man kann ihm persönlich zwar nicht anlasten, dass er mit dem Regierungssitz im Weißen Haus einen überschuldeten, konkursreifen Laden geerbt hat - sein Vorgänger Obama hatte mit fast 10 Billionen mehr Schulden angehäuft als alle 43 Könige vor ihm zusammen ! -, aber was die drohende Zahlungsunfähigkeit für Donalds Pläne bedeutet, das Königreich "great again" zu machen - die Infrastruktur aufzubauen, die Rüstungsausgaben zu erhöhen und gleichzeitig die Steuern zu senken -, ist ziemlich klar: Sie können nicht aufgehen. Die wenigen Taler, die bei den Ausgaben für die Wohlfahrt, die Armen, die Kultur und den Umweltschutz gekürzt werden könnten, werden da hinten und vorne nicht reichen.
Da König Donald sich bekanntlich in fast jeder Hinsicht für "sehr gut" und in vielen Dingen für "absolut großartig" hält, wozu er vor allem seine Fähigkeit zum Verhandeln zählt, wird er in Sachen Staatsschulden sein Verhandlungsgeschick jetzt unter Beweis stellen müssen. Immerhin könnte ihm dabei zum Vorteil gereichen, dass er nie Politiker war, sondern ein Geschäftsmann, dessen Unternehmen ein halbes Dutzend Konkurse hingelegt haben - und hinterher stand "The Donald" stets eher besser da als vorher. Er weiß also, wie man Gläubiger und Banken unter Druck setzt, zum Vergleich zwingt und am Ende über den Tisch zieht. Als gelernter Pleitier beherrscht er zudem ein Verfahren, das im Königreich auch "Känguru-Ökonomie" genannt wird und die Technik bezeichnet "große Sprünge mit leerem Beutel" zu machen. Wie weit König Donald mit seiner leeren Staatskasse nun springen kann, wird für den Erfolg seiner Regentschaft ziemlich entscheidend werden.
Anders als bei seiner düsteren Rede zur Inauguration überraschte Donald den Kongress des Königreichs bei seinem ersten Auftritt dort mit einer vergleichsweise positiven, optimistischen Ansprache, was den "Dow Jones" genannten Spekulationsindex der Schatzkammern gleich auf neue Rekorde springen ließ. Das Datum des oben genannten Schuldenstopps haben die Spekulanten dabei aber offenbar noch nicht im Auge, spätestens dann aber wird diese Donald-Blase an der Börse wieder platzen - zumal der König keineswegs konkret wurde in seiner jüngsten Rede, die man so zusammenfassen könnte: das Königreich zuerst, Details später.