Gutes Jahr für die chinesische Raumfahrt
Seite 2: Der Mars
Als voller Erfolg gilt auch die Tianwen-Marsmission, die jetzt schon ein Jahr störungsfrei läuft. Der Marsrover hat mittlerweile etwa zwei Kilometer auf der Oberfläche des Nachbarplaneten zurückgelegt.
Der Orbiter, der dem Rover auch als Relaisstation für die Datenübermittlung dienen kann, befindet sich mittlerweile zwei Jahre in seiner Marsumlaufbahn. Auch bei diesem Projekt setzt Peking auf Offenheit: Man wolle die gewonnenen Daten "zu gegebener Zeit" mit Wissenschaftler:innen aus aller Welt teilen. Expert:innen räumen inzwischen ein, dass es neben den USA jetzt "ein weiteres Land mit hoch entwickelten interplanetaren Kapazitäten" gebe.
Der Mond
Das chinesisch-russische Projekt einer unbemannten Mondbasis wurde ebenfalls weiterverfolgt. Die Vorbereitungen für die Unterzeichnung eines entsprechenden Vertrags wurden Mitte 2022 abgeschlossen, wie die Eurasian Times zu berichten weiß.
Gleichzeitig wurde der Zeitplan erheblich gestrafft. Die Basis soll nun schon 2027 fertig werden – acht Jahre früher als bisher geplant.
Die erste Phase des Projektes wird derzeit mit mehreren chinesischen und russischen Mondlandungen eingeleitet, die auch Daten für attraktive und sichere Landeplätze erheben sollen. Diese Phase soll 2025 abgeschlossen sein. China liegt im Plan; die russische "Luna 25"-Mission – die erste seit Luna 24 im Jahr 1976 – wurde jedoch auf 2023 verschoben.
Für Unmut bei der US-amerikanischen Konkurrenz hat die Ankündigung Pekings gesorgt, nun bis 2030 ebenfalls Menschen zum Mond schicken zu wollen. Die Asia Times sieht darin bereits den Beginn eines neuen Wettlaufs zum Erdtrabanten.
Bill Nelson, der Chef der US-Raumfahrtbehörde Nasa, reagierte denn auch verschnupft und warnte, China wolle den Mond für sich alleine beanspruchen. Auch mache ihm die russisch-chinesische Zusammenarbeit Sorgen.