Gutes Jahr für die chinesische Raumfahrt

Seite 3: Die Antriebe

Denn dass China in absehbarer Zeit eine Rakete fertigen kann, die über ausreichend Schub verfügt, um die für eine bemannte Mondlandung benötigten Nutzlasten zu bewerkstelligen, ist nicht mehr abwegig. Das Land hat in letzter Zeit wesentliche Fortschritte in Bezug auf Triebwerkstechnik gemacht: Dazu zählen etwa die neuen Aggregate, mit denen der für den Einsatz auf Flugzeugträgern konzipierte J-15 Kampfbomber der chinesischen Streitkräfte ausgerüstet wird.

Sie werden jetzt ausschließlich aus heimischen Komponenten gefertigt und übertreffen ihre russischen Vorläufern mittlerweile deutlich.

Doch entwickelt China derzeit auch ein Raketentriebwerk, das mit einem Sauerstoff-Kerosin-Gemisch befeuert wird und wiederverwertbar sein soll. Zudem kann der Schub des Aggregats reguliert werden, ein weiterer wichtiger technischer Aspekt, der mehr Einsatzvarianten ermöglicht und auf den Missionen mehr Flexibilität bietet. Auch stellt die Technologie einen zentralen Baustein für wiederverwertbare Booster-Antriebsstufen dar.

Asteroiden

Abschließen soll diesen Jahresüberblick der Hinweis auf die chinesischen Pläne, ein eigenes Asteroiden-Abwehrprogramm zu entwickeln, das schon 2025 erste Tests durchlaufen soll.

Der Schwerpunkt soll zunächst auf einem Überwachungssystem liegen, das sowohl vom Erdboden als auch vom Weltraum aus operieren soll. Doch soll auch eine schubstarke Rakete mit einem Impaktor entwickelt werden, die möglicherweise gefährliche Himmelskörper in neue Umlaufbahnen um die Sonne schubsen könnte.

Das aktuelle Weißbuch der chinesischen Raumfahrtbehörde CNSA "China's Space Program: A 2021 Perspective" kann im englischsprachigen Internetangebot der Behörde eingesehen werden.