Hanami mit japanischen Rollenspielen
- Hanami mit japanischen Rollenspielen
- Meistere die Alchemie: „Atelier Ayesha: The Alchemist of Dusk“
- Meistere das Videospiel: „Hyperdimension Neptunia Victory“
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Drei Rollenspiele aus Japan zum Kirschblütenfest: "Atelier Ayesha: The Alchemist of Dusk" und "Hyperdimension Neptunia Victory" für die PS3 sowie "Persona 4 Golden" für die PS Vita
Japanische Videospiele haben ihren eigenen Charme, der sich manchen erschließt und von anderen gehasst wird. JRPGs (Japanische Role Playing Games) sind ein eigenes Genre, das sich in vieler Hinsicht von westlichen Rollenspielen unterscheidet. Neben den bekannten Größen wie Square Enix Final Fantasy (vgl. Fantasie in Zeit und Raum) gibt es zahlreiche weitere Serien mit individuellen, oft sehr speziellen Settings. Tecmo Koei schickt mit Atelier Ayesha: Alchemie of Dusk bereits den vierzehnten Teil der Atelier-Serie ins Rennen. Flashpoint veröffentlicht Persona 4 Golden als Neuauflage für die PS Vita und bringt mit Hyperdimension Neptunia Victory den dritten Teil der recht eigenen Rollenspielserie heraus.
Meistere das Unterbewusstsein: „Persona 4“
Die Shin Megami Tensei: Persona-Reihe von Atlus hat für Rollenspiele recht ungewöhnliche Settings: Die Hauptfiguren leben in der japanischen Neuzeit, betreten jedoch regelmäßig eine andere Welt, in der sie gegen düstere Schattengestalten kämpfen müssen. Persona 4 Golden ist das PS-Vita-Remake des vor vier Jahren in Europa erschienenen PS2-Spiels.
Die Protagonisten sind Schüler einer japanischen Dorf-Hochschule, die Hauptfigur ein frisch aus der Großstadt zugereister Junge. Die Story könnte aus einem japanischen Horrorfilm wie Ringu oder One Missed Call stammen: Anfangs verschwinden zwei Personen aus dem Dorf Inaba auf mysteriöse Weise und werden schließlich tot aufgefunden – an einer Fernsehantenne hängend. Die vom Spieler gesteuerten Schüler empfangen daraufhin mitternachts erst seltsame Botschaften aus ihren Fernsehern und merken schließlich, dass sie über den Bildschirm in eine andere Welt eintauchen können.
Diese andere Welt ist die eines typischen Rollenspiels: Dort warten aggressive Dämonen, aber auch Schätze. Außerdem gibt es ein merkwürdige Wesen namens Teddie, das ein wenig an das menschliche Ei Humpty Dumpty erinnert und den Jugendlichen die Schattenwelt erklärt. Die Schüler kämpfen typischerweise nicht selbst, sondern beschwören ihre jeweilige Persona, die unterschiedliche magische und physische Angriffe sowie Heil- und Unterstützungszauber kennt.
Jeder gegnerische Schatten hat seine eigenen Stärken und Schwächen, die der Spieler mit der Zeit erkundet, um so die passende Magie einzusetzen. Beispielsweise gibt es Dämonen, die physische Angriffe komplett blocken, aber besonders feuerempfindlich sind, während andere Schatten von einem Feuerangriff sogar geheilt werden, statt Schaden zu nehmen. Bosse haben zudem mächtige Angriffe, gegen die sich die Gruppe rechtzeitig wappnen muss. Persona 4 ist ein anspruchsvolles, aber nie zu schweres JRPG. Mit der richtigen Strategie in den Kämpfen ist Grinding – also das wiederholte Durchkämmen derselben Dungeons – unnötig.
Die Dungeons dienen nicht dem Selbstzweck des Kämpfens und Sammelns, sondern sehr früh wird klar, dass die verschwundenen Personen in der Schattenwelt auftauchen. Gefährlich wird es für sie, wenn in der realen Welt Nebel aufzieht: Teddie erklärt, dass dabei die Schatten besonders aggressiv werden und offensichtlich den Menschen töten, der dann als Leiche zurückkehrt.
Persona 4 Golden ist eine Kombination aus Rollenspiel und Lebens-Simulation. Der Spieler entscheidet weitgehend selbst darüber, wann er in der Schattenwelt kämpft und wann er Zeit im Diesseits in der Schule, den Cafes, Shops und Parks verbringt und dabei den Kontakt zu den anderen Figuren pflegt, Bücher liest oder einen Job sucht. Eine Wettervorhersage hilft bei der Zeiteinteilung. Schafft er es nicht vor dem nächsten Nebel den verschwundenen Menschen zurückzubringen, ist das Spiel vorbei.
Die Mischung hat ihren eigenen Reiz. Der Spieler wechselt regelmäßig zwischen dem Durchkämmen von Dungeons und dem Entdecken der Möglichkeiten im Diesseits. Das Geld aus seinen Jobs kann er für bessere Ausrüstung investieren; die durch Lesen oder Sport gewonnenen Fähigkeiten helfen bei den Kämpfen. Und die sozialen Kontakte wirken sich auf ein Kernelement des Games aus: Dem Verschmelzen von Personas, wobei aus zwei oder drei Beschwörungen eine neue, stärkere entsteht.
Die namensgebenden Beschwörungen sind ohnehin der ganz besondere Aspekt des Spiels und lehnen sich an C. G. Jungs Unterteilung des Ichs in verschiedene Ebenen an. So steht jeder Schüler bis auf die Hauptfigur anfangs einem Schatten gegenüber, der die dunkle Seite ihres Ichs repräsentiert – jenen Teil, den sie verleugnen. Nachdem sie sich diesem in einem Bosskampf stellen, dürfen sie die Persona als Beschwörung in der Schattenwelt verwenden.
Shin Megami Tensei: Persona 4 war bereits auf der PS2 ein Meisterwerk. Das Remake für die PS Vita ist nicht nur grafisch schöner, sondern auch die Geschichte wurde um einige Szenen erweitert und die Entwickler haben einige Detailverbesserungen im Gameplay vorgenommen. Wer Persona 4 noch nicht gespielt hat und eine PS Vita besitzt, sollte unbedingt zugreifen, aber auch Kenner des Originals dürfen sich an einem gelungenen Remake erfreuen. Trotz diverser Sony-Games für die eigene Handheld-Konsole, ist Persona 4 Golden das bisher beste Spiel für die PS Vita.
Im Mai veröffentlicht zudem Ubisoft nach einiger Verzögerung in Europa Persona 4 Arena für PS3 und Xbox 360, das in den USA und Japan bereits letzten Sommer auf die Heimkonsolen kam. Das Fighting Game basiert auf dem Rollenspiel und enthält neben den Charakteren des vierten Teils auch Figuren aus Shin Megami Tensei: Persona 3. Bei der Entwicklung hat Atlus mit den BlazBlue- (vgl. Sportliche Vita) und Guilty Gear-Machern Arc System Works zusammengearbeitet.
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