Hitzefrei am Arbeitsplatz: Warum der Sommer uns Pausen abverlangt

Hitzefrei am Arbeitsplatz

Nicht nur in der Schule, sondern auch am Arbeitsplatz sollte es zunehmend hitzefrei geben. Denn bei körperlicher Anstrengungen können hohe Temperaturen gefährlich werden.

(Bild: Stefan Schweihofer, Pixabay)

Steigende Temperaturen machen jetzt auch in Mitteleuropa das Leben schwer. Körperliche Anstrengung kann gefährlich werden. Was zu tun ist.

Hitze kann für den Menschen gefährlich werden. Steigt die Körpertemperatur über 42 Grad Celsius, besteht die Gefahr, dass das Eiweiß im Körper gerinnt. Schwitzen und vermehrte Flüssigkeitszufuhr wirken dem entgegen.

In Gebäuden kann dieser Gefahr durch Klimaanlagen entgegengewirkt werden, wobei sich die Frage stellt, ob das Stromnetz für den gleichzeitigen Betrieb von Klimaanlagen ausreichend dimensioniert ist.

Auch in der Landwirtschaft müssten Klimaanlagen in großem Umfang eingesetzt werden, da Schweine ihre Körpertemperatur nicht durch Schwitzen senken können. Zum Suhlen müsste ausreichend Wasser zur Verfügung stehen.

Hier ist der Mensch klar im Vorteil. Allerdings sollten Europäer ihre Ernährung konsequent umstellen, denn sie gelten heute in Asien wegen des für asiatische Nasen unangenehmen Geruchs beim Schwitzen meist als Butterstinker.

Die Arbeit im Freien sollte in den Zeiten der höchsten Umgebungstemperatur möglichst vermieden und eine Siesta nach südeuropäischem Vorbild eingelegt werden. Die körperliche Arbeit beginnt dann vor Sonnenaufgang und endet erst, wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist.

Klimawandel und resultierende Hitzewellen schaden der Gesundheit

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung stellt auf ihrer Website fest:

Die Hitze-Sommer der letzten zwei Jahrzehnte sind keine 'Ausrutscher', sondern Bestätigungen eines Trends: Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutschland im Jahre 1881 wurden elf besonders warme Jahre registriert. In diesen Jahren war die Jahresmitteltemperatur ungefähr 2 bis 3 °C höher als in den übrigen Jahren. Acht davon fallen in den Zeitraum zwischen den Jahren 2000 und 2018. Es ist also nicht von der Hand zu weisen, dass der Klimawandel die Temperaturen steigen lässt. Die höheren Temperaturen führen häufiger zu Hitzewellen, die außerdem noch länger dauern und immer intensiver werden.

Der menschliche Körper kann sich an hohe Temperaturen anpassen. Die Blutgefäße weiten sich und man beginnt zu schwitzen. Der Schweiß kühlt die Haut. Bei großer und anhaltender Hitze funktioniert dieser natürliche Temperaturmechanismus jedoch nicht mehr richtig. Dann sinkt der Blutdruck und wir verlieren Flüssigkeit und Salze. Beides kann meistens nicht schnell genug ersetzt werden. Das führt zur Dehydrierung und belastet den Kreislauf.

Die Folgen sind schweißbedingte Hautausschläge, Wassereinlagerungen an Unterschenkeln und Knöcheln, Schwindelgefühle beim Stehen oder sogar kurze Bewusstlosigkeit. Wer bei Hitze Sport treibt, darf sich über schmerzhafte Muskelkrämpfe nicht wundern.

Migranten aus wärmeren Regionen sind meist besser an die Hitze adaptiert

Wer in Südostasien aufwächst, ist von klein auf an die im Vergleich zu Mitteleuropa deutlich höheren Außentemperaturen und die höhere Luftfeuchtigkeit gewöhnt und weiß damit umzugehen. Durch den Verzicht auf Butter vermeidet man auch, von seinen Mitmenschen als Butterstinker wahrgenommen zu werden. Zudem duscht man sich in Südostasien deutlich häufiger, als das in Mitteleuropa üblich ist und gilt daher nicht als Schmutzfink wie viele Touristen.

Menschen aus südlichen Ländern, und das sind nicht nur die Länder der Südhalbkugel, sind höhere Temperaturen eher gewohnt als Menschen aus den nördlichen Industriestaaten, die nun zunehmend unter dem klimabedingten Temperaturanstieg leiden.

Hitzewellen treffen hauptsächlich Ältere

Die Fähigkeiten und Möglichkeiten einer Person, sich während einer Hitzewelle aktiv vor Hitzebelastungen zu schützen, spielen eine Rolle bei der erfolgreichen Bewältigung von Hitzewellen. Während jüngere Menschen eher in der Lage sind, mit Hitze umzugehen und sich durch eine Anpassung ihrer Alltagsroutinen den veränderten Bedingungen anzupassen, gelten ältere Menschen als stärker gefährdet.

Die Zunahme der Hitzebelastung in Europa geht mit dem demografischen Wandel einher. Die Gesellschaft wird im Durchschnitt immer älter. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes wird die Zahl der älteren Menschen von derzeit 15,9 Millionen bis zum Jahr 2040 auf mindestens 21 Millionen ansteigen. Damit steigt auch die Zahl der Menschen, die schwere hitzebedingte Krankheitssymptome entwickeln können, da ältere Menschen besonders anfällig sind.

Die inzwischen häufiger auftretende Hitzebelastung kann bei besonders anfälligen Personen sogar zum Tod führen, vor allem wenn die Hitze länger als drei Tage anhält. Sie ist aber auch für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich, da diese besonders empfindlich auf Hitze reagieren.

Da der menschliche Körper bei Hitzewellen ständig damit beschäftigt ist, sich auf eine Kerntemperatur von ca. 37 Grad abzukühlen, sinkt die Leistungsfähigkeit der Bevölkerung deutlich. Dies gilt hauptsächlich dann, wenn man seinen Alltag nicht an die veränderten Temperaturen anpassen will, kann oder darf.

Doch nicht jeder muss unter Hitzewellen leiden. Für die wirtschaftliche Situation der Deutschen Rentenversicherung sind der Klimawandel und die häufigeren Hitzewellen überraschend vorteilhaft. Durch die aktuelle Entwicklung und den damit verbundenen Rückgang der Lebenserwartung können die Rentenerhöhungen zumindest in diesem und im nächsten Jahr ohne Beitragserhöhungen realisiert werden.

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