IS gewinnt wichtige Dschihadgruppe auf dem Sinai
Die ägyptische Miliz Ansar Beit al-Maqdis schließt sich dem "Islamischen Staat" an
Stimmen die Informationen der BBC, dann hat die ägyptische Islamisten-Milizengruppe Ansar Beit al-Maqdis Verbindungen zur Hamas; eine Abspaltung der Muslimbrüder, als "Brotherhood Without Violence" bezeichnet, behauptet sogar, dass Ansar Beit al-Maqdis eine Art bewaffneter Arm der Muslimbrüder sei.
Wie so häufig ist der Wahrheitsgehalt solcher Behauptungen schwer zu überprüfen, sicher ist, dass die islamistische Miliz in großer Nähe zum Gazastreifen operiert, nämlich auf der Sinai-Halbinsel. Dort machte die Gruppe mit mehreren Anschlägen und kriegerischen Auseinandersetzungen mit ägyptischen Sicherheitskräfte auf sich aufmerksam. In Berichten darüber, die vom Juli dieses Jahres stammen, wurde bereits über eine andere Verbindung der Ansar Beit al-Maqdis spekuliert, nämlich zum IS.
Am Wochenende hat sich diese Verbindung anscheinend bestätigt, zumindest wird unterschiedlichen Dschihad-Experten, wie dem Franzosen Romain Caillet auf eine Sprachaufnahme verlinkt, die in Arabisch erklärt, dass die Gruppe Ansar Beit al-Maqdis dem IS Gefolgschaft und Treue erklärt. Laut Caillet ist dies die bedeutendste Bündniserklärung seit der Ausrufung des IS-Kalifats.
Auch arabische Medien, unterschiedlichster Provenienz und Ausrichtung, wie die libanesische Zeitung al-Akhbar oder der von saudischem Geld finanzierte Kanal al-Arabija halten die Erklärung offensichtlich für authentisch und glaubhaft und berichten darüber. Zweifel hatte es gegeben, weil Ansar Beit al-Maqdis in der jüngsten Vergangenheit früher kolportierte Gefolgschaftserklärungen gegenüber dem IS dementiert hatte.
Einig ist sich die Mehrheit der Berichte darin, dass dies nicht nur ein symbolischer Erfolg der Dschihadisten des "Islamischen Staates" ist. Weil damit die nächste, nicht unwichtige, Gruppe von al-Qaida zur IS gewechselt ist - Ansar Beit al-Maqdis war mit al-Qaida eng verbunden. Dazu kommt, dass der IS damit einen strategisch wichtigen Bündnispartner auf dem nordafrikanischen Terrain hat. Laut Romain Caillet werden auch aus Libyen IS-Gefolgschaftserklärungen gemeldet.