Immer komplizierter, als man vor der nächsten Folge denkt

ProSieben strahlt Homeland in Deutschland aus

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

ProSieben plant für das Frühjahr 2013 die Ausstrahlung des diesjährigen Emmy-Überraschungsabräumers Homeland (bestes Seriendrama, bestes Drehbuch, beste männliche und weibliche Hauptdarsteller). Die deutschen Rechte für die Showtime-Produktion hatte sich die Sendergruppe ProSieben.Sat1 bereits im März gesichert.

In Homeland wird der Irak-Veteran Nicholas Brody (Damian Lewis) nach acht Jahren aus der Gefangenschaft befreit wird und steht danach im Verdacht, dass er von seinen terrorsalafistischen Peinigern (die auf ihn urinierten, ihn mit einer Stacheldrahtkeule schlugen) "umgedreht" worden sein könnte.

Der Reiz der Serie besteht vor allem darin, dass die Situation in der jeweils nächsten Folge fast immer komplizierter ist, als man in der letzten Folge glaubt: Ist Brody ein Terrorist, weil er einen Gebetsteppich hat? Kam er als Schläfer und ist jetzt keiner mehr? Sitzt der Feind in der CIA selbst und ermordet eine Escort-Informantin, die zur Spur des Terrorkopfs Abu Nazir führen könnten? Finanziert der Golfmonarchie-Prinz den Terror oder sind es nur seine Mitarbeiter?

Homeland

Die weibliche Hauptfigur, die von Claire Danes gespielte CIA-Agentin Carrie Mathison hat schwere psychische Probleme und besorgt sich ihre Medikamente unter der Hand, weil sie Angst hat, sonst ihren Job zu verlieren. Zusammen mit Virgil (David Marciano, der in The Shield einen trägen Schreibtischpolizisten mit finanziellen Interessen spielte) verkabelt sie Brodys Haus halblegal mit Mikrofonen und Kameras und sieht zu, wie seine (von der aus Stargate, V und Firefly bekannten Morena Baccarin gespielte) Frau (die während der Abwesenheit des Totgeglaubten ein Verhältnis mit seinem Vorgesetzten begonnen hatte) und seine Kinder mit den sich ihnen stellenden Problemen fertig zu werden versuchen. Teilweise genießt sie die Totalüberwachung Brodys wie eine Reality-Soap mit viel Sex, nach der sie süchtig ist und wegen der sie ihren Haushalt vernachlässigt.

Das alles ist nur der Anfang der ersten Staffel. Doch würde man mehr von der Handlung und den überraschenden Wendungen in ihr verraten, dann wäre der Serie ihr größter Reiz genommen.

Vorbild für Homeland war die israelische Fernsehserie Hatufim ("Entführte"), deren Autor Gideon Raff auch am Drehbuch für Homeland mitschrieb. Die zweite Staffel, deren Ausstrahlung in den USA am 30. September begann, lässt er teilweise in seiner Heimat spielen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Buchempfehlung (Amazon Affiliates) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Amazon Affiliates) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.