Islamisches Projekt Osterweiterung
- Islamisches Projekt Osterweiterung
- Der "politische Islam"
- Der islamische Fundamentalismus konnte in Deutschland bestens gedeihen
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In Ostdeutschland sind Moscheen dünn gesät - für die Islamverbände ein brach liegendes Feld, das es zu erschließen gilt. Ein Kommentar
Noch sind islamische Einrichtungen vergleichsweise dünn gesät in Ostdeutschland, obwohl sie bereits in der Vergangenheit erstaunliche Aktivitäten an den Tag legten: Schon 1995 wurde das Weimar Institut für geistes- und zeitgeschichtliche Fragen e.V. gegründet, das seit etwa 2000 auch in Potsdam aktiv ist.
Seit Jahren versucht die Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) in Ostdeutschland Fuß zu fassen, mit Moschee-Bauprojekten u. a. in Leipzig und Erfurt; 2016 wurde die dem Spektrum der Muslimbruderschaft zugeordnete Sächsische Begegnungsstätte (SBS) gegründet. Mittlerweile gibt es Moscheevereine, die der türkischen Religionsanstalt DITIB angeschlossen sind, die Organisation Jung, muslimisch, aktiv (JUMA) kündigte im Oktober 2018 an, eine Sektion in Chemnitz aufbauen zu wollen, und die als Kulturverein getarnten Grauen Wölfe sind auch schon da.
Dennoch sind bislang die wenigsten Moscheen den großen Islamverbänden angeschlossen und Sammelbecken für Gläubige verschiedener ethnischer Herkunft. Gegenwärtig deutet sich eine Entwicklung an, die nicht nur der Rechtsanwältin und Gründerin der liberalen Berliner "Ibn-Rushd-Goethe-Mosche", Seyran Ateş, Sorgen bereitet. Das sächsische Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) beobachtete den Ankauf von Objekten und Liegenschaften durch Organisationen, die ihrer Ansicht nach der Muslimbruderschaft (MB) zuzurechnen sind, wie sie Ende Oktober in einem Artikel im Onlinemagazin Cicero beschrieb.
Die Aktivitäten der MB wertet das Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) Nordrhein-Westfalen (NRW) als gefährlicher als den Salafismus, weil sie nachhaltiger wirken. Das erläuterte Verfassungsschutz-Chef Burkhard Freier in einem Interview mit der FAZ.
Die Muslimbruderschaft ist indes schwer zu fassen, eindeutige Zugehörigkeit lässt sich selten beweisen. Allerdings geht es auch nicht um konkrete Mitgliedschaft - Neonazis zeichnen sich auch nicht zwangsläufig durch Mitgliedsausweise aus und sind trotzdem Neonazis -, sondern um eine Ideologie, in der religiöse Normen und Werte und das Rechtssystem über dem staatlichen steht, in dem Allah der oberste Souverän ist, dem alles irdische Leben unterzuordnen ist.
Diese Ideologie vertritt nicht nur die MB, sondern eine Reihe islamischer Verbände, deren Bestreben es ist, Sonderregelungen für den muslimischen Teil der Bevölkerung durchzusetzen, z. B. die Abschaffung des koedukativen Sport- und Schwimmunterrichts, und die die Religion z. B. durch öffentliche Iftarfeste (Fastenbrechen) massiv in unsere Gesellschaft hinein tragen.
Zwar leben in Ostdeutschland bislang vergleichsweise wenig Musliminnen und Muslime, aber durch die große Fluchtwelle aufgrund des Syrien-Kriegs hat sich ihr Anteil erhöht. Außerdem setzen die Verbände z. T. auch auf Konversion, sprich den Übertritt von einer anderen Glaubensgemeinschaft, bzw. das Bekenntnis von Deutschen zum islamischen Glauben.
Nicht nur das Beispiel Schweden zeigt, dass nicht ein entsprechender Anteil von Muslimen an der Bevölkerung zum Bau von Moscheen führt, sondern dass Moscheen Gläubige anziehen. Je größer, desto anziehender.
Die Muslimbruderschaft ziehts gen Osten
Die Zuweisung von Geflüchteten in den gottlosen Osten sei ein Geschenk und großartiger Türöffner für den politischen Islam gewesen, schreibt Seyran Ateş:
Man muss sich ja schließlich um das religiöse Seelenheil der Brüder und Schwestern kümmern. Also machten sich sofort wichtige Entscheidungsträger des politischen Islam mit gut gefüllten Geldkoffern auf in den Osten. Bei näherer Betrachtung der Akteure und Verfolgung des Geldes stößt man nicht selten auf die Muslimbruderschaft. Fernab von kirchlichen Angeboten und von konkurrierenden islamischen Verbänden, bauen diese an ihrer Vormachtstellung als islamischer Full-Service Anbieter. Zwei wichtige weitere Faktoren: Zeit und Beharrlichkeit. Seit ihrer Gründung im Jahr 1928 arbeitet die Bruderschaft leise, aber konsequent an ihren Zielen. Hier wird nicht in Tagen oder Wochen gedacht, hier denkt man in Generationen. Das ist das Erfolgsrezept.
Seyran Ateş
Die Aktivitäten der Muslimbruderschaft werden im sächsischen Verfassungsschutzbericht dezidiert beschrieben: Strukturen wie die dem Spektrum der MB zugeordneten "Sächsischen Begegnungsstätte" (SBS) hätten sich innerhalb kürzester Zeit unter der Führung von Dr. Saad Elgazar rasant entwickelt, eine Vielzahl an Immobilien seien erworben, gemietet oder vermietet worden und dadurch der Einflussbereich überproportional schnell erweitert.
Görlitz, Meißen, Pirna, Riesa oder Zittau sind nur einige von den bekannten Ortschaften, von denen aus die SBS sich erhofft, ihr Glaubensmonopol aufzuziehen. Diese Strukturen wollen auch bespielt werden - hier macht sich das Europäische Institut für Humanwissenschaften in Frankfurt, aber auch im Elsass, Paris oder London nützlich. Dort werden die Seelsorger für die neuen Moscheen ausgebildet, Bruderschaft inklusive.
Seyran Ateş
Laut Verfassungsschutzbericht wurden allein für ein Objekt in Pirna 300.000 Euro investiert. Das ist nach Ansicht der Autorin dieser Zeilen mafiöses Verhalten: Mit dem Koffer voller Geld durch die Lande reisen und jeden Preis zahlen. Das kann in einer Region die Grundstücks- oder Immobilienpreise drastisch steigen lassen, mit verheerenden Folgen für die einheimische Bevölkerung. Davon ist Pirna vermutlich noch weit entfernt, ist aber grundsätzlich ein Problem.
Dabei, so Seyran Ateş, wird die Gunst der Stunde genutzt, dass alle auf den Osten schauten wegen der Nazis und sich kaum jemand traue, sich öffentlich gegen die Projekte zu stellen. Der Protest, den es gibt, z. B. gegen den Bau der AMJ-Moschee in Leipzig, wird nicht selten von Rechtspopulisten organisiert, aufgespießte Schweineköpfe auf dem Baugelände animieren demokratisch gesinnte Menschen nicht eben dazu, sich diesem Protest anzuschließen oder etwas eigenes auf die Beine zu stellen, das vermutlich sowieso mit dem Rechtspopulismus in einen Topf geworfen würde.
Allerdings ist die Zahl der Gegnerinnen und Gegner außerhalb des rechtspopulistischen und rechtsextremen Lagers vermutlich überschaubar. Als im November 2018 die öffentliche Grundsteinlegung für die AMJ-Moschee in Erfurt stattfand, hielt Ministerpräsident Bodo Ramelow die Laudatio vor einem Auditorium, das neben Musliminnen und Muslimen aus Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und religiöser Verbände bestand.
Ein Erfolg des legalistischen Islams
Beim Festakt waren für Muslime und Musliminnen getrennte Zelte aufgebaut. Wie die Verteilung der übrigen Gäste vonstatten ging, ist nicht überliefert. Bekannt aber ist, dass die Moschee getrennte Frauenräume vorsieht und ihnen ausschließlich gestattet ist, diese zu nutzen.
Trotzdem war dem Ministerpräsidenten der Linken die Garantie der Religionsfreiheit ein Anliegen. Die ebenfalls anwesende Grünen-Politikerin Astrid Rothe-Beinlich tutete in dasselbe Horn, obwohl ihr die strikte Geschlechterteilung der AMJ sauer aufgestoßen war.
Mit anderen Worten: Im rot-rot-grün regierten Thüringen steht die Religionsfreiheit über der verfassungsmäßig garantierten Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Ein großer Erfolg des legalistischen Islams, von dem weiter unten die Rede sein wird.
Ähnlich wie bei der Muslimbruderschaft herrscht bei der AMJ eine strikte Geschlechtertrennung, es ist von Verschleierungszwang für Frauen die Rede, auch soll ein strikter Ehrenkodex walten, der in Hessen mit einem Ehrenmord in Verbindung gebracht wurde. Die Kritik an der AMJ geht noch weiter, wie an dieser Stelle genauer nachzulesen ist und ebenso hier wie auch in einer Stellungnahme des NRW-Landtag. Dabei geht es u.a. um Entscheidungsgewalt über Kinder der Mitglieder und um Frondienste.
Dem steht eine meines Erachtens verharmlosende Öffentlichkeitsarbeit gegenüber - da fragt dann niemand mehr, woher eigentlich die mehr als 1,5 Millionen Euro kommen, die für den Bau der beiden Moscheen veranschlagt sind.
Das eingangs erwähnte, auch in Potsdam aktive Weimarer Institut" ordnen die Die Potsdamer Neueste Nachrichten folgendermaßen ein:
Vorwürfe anderer Art bestehen gegen das Weimar-Institut. Hinter ihm steht die international agierende Murabitun-Sekte. Der Potsdamer Instituts-Geschäftsführer Ahmad Gross war sogar Schüler des Sektenführers Ian Dallas, der sich Scheich Abdalqadir Al-Murabit nennt. Dallas soll in seinen Schriften Adolf Hitler "als erstaunliches und enttäuschend unerfülltes Genie" gerühmt haben. Auch die deutsche Murabitum-Bewegung soll laut Verfassungsschutz schon in den 90er Jahren mit "aggressiv-antidemokratischen" und "antisemitischen" Publikationen auf sich aufmerksam gemacht haben. Jedoch sei bei der Gründung des Weimar-Instituts ein direkter Bezug zu den Murabitum vermieden worden - allerdings ohne im Kern von den Ideen des Scheichs abzurücken.
Potsdamer Neueste Nachrichten