Islamisten köpfen auch im Kongo
ADF tötet mindestens 50 Menschen
Die Miliz ADF ermordete in den letzten Tagen bei zwei Massakern im ostkongolesischen Ortschaft Eringeti und in der 60 Kilometer davon entfernte Ortschaft Beni mindestens 50 Menschen. Das teilte die UN-Mission für die Stabilisierung in der Demokratischen Republik Kongo (MONUSCO) am Wochenende mit. Ein einheimischer Priester berichtete der BBC, die Islamisten hätten nicht nur geschossen, sondern auch mit Macheten und Äxten geschlachtet. Dabei seien auch Frauen und Kinder nicht geschont worden.
Vor neun Monaten hatten ADF-Terroristen im Osten des Kongo die Dörfer Musuku und Mwenda überfallen und dabei mehrere minderjährige Mädchen vergewaltigt und anschließend enthauptet.
Die ADF gilt trotz ihres Namens als ("Allied Democratic Forces") als islamistische Terrorgruppe. Sie entstand aus der ugandischen Rebellengruppe Uganda Muslim Freedom Fighters (UMFF), die sich nach einer Niederlage gegen die ugandische Armee 1994 in das gescheiterten Nachbarland Kongo absetzte und umbenannte.
Später stießen die Uganda Muslim Liberation Army (UMLA), eine Gruppe von Idiaministen unter Führung von Moses Ali und Überreste mehrerer anderer Rebellengruppen zur ADF. Im Laufe der letzten beiden Jahrzehnte soll sie auch gesuchte Völkermörder aus Ruanda aufgenommen haben, die zum Islam konvertierten. Der aktuelle Anführer der Gruppe, Jamil Mukulu, ist ebenfalls ein Konvertit.
Beobachter befürchten, ein Erstarken der ADF könne dazu führen, dass sich die Verbindung zwischen dem Boko-Haram-Kalifat in Nordostnigeria und Nordkamerun, den Séléka-Milizen in Zentralafrika, dem al-Shabaab-Emirat in Somalia und den salafistisch beherrschten Gebieten auf der arabischen Halbinsel verstärkt.
Die salafistische Anti-Bildungs-Sekte Boko Haram konnte ihre Herrschaft in einem mittlerweile auf die Größe Irlands angewachsenem Gebiet in jedem Fall festigen: Der nigerianische Militärchef Alex Badeh verkündete am Freitag einen Waffenstillstand, der angeblich im Tschad ausgehandelt wurde und zur Freilassung von über 200 Geiseln führen soll, die von den Salafisten seit April festgehalten werden.
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