Israel: die arabische "demographische Zeitbombe" doch nur ein Mythos?
Seite 2: Mehrheit der arabischen Israelis will ihre israelische Staatsbürgerschaft nicht für die eines neu geschaffenen Palästinenserstaates abgeben
- Israel: die arabische "demographische Zeitbombe" doch nur ein Mythos?
- Mehrheit der arabischen Israelis will ihre israelische Staatsbürgerschaft nicht für die eines neu geschaffenen Palästinenserstaates abgeben
- Auf einer Seite lesen
In der Haltung der arabischen Bevölkerung zum jüdischen Staat zeichnet sich ein ambivalenter Trend ab, wie Meinungsumfragen der letzten Jahre nahe legen. Einerseits würde eine konstante Mehrheit der Befragten ihre israelische Staatsbürgerschaft nicht für die eines neu geschaffenen Palästinenserstaates abgeben. Die Angst vor einem Bevölkerungstransfer von Teilen der arabischen Bevölkerung in einen zukünftigen Palästinenserstaat ist weit verbreitet.
Andererseits würden laut einer aktuellen Umfrage aus diesem Sommer knapp 60% der israelischen Araber eine 3.Intifada befürworten, sollten die Friedensverhandlungen weiter auf der Stelle treten und sich auch die Situation der Araber in Israel nicht wesentlich verbessern.
Sammy Smouha, der als Vorsitzender des Jewish-Arab-Centers für die Auswertung der Meinungserhebungen zuständig ist, sieht darin einen doppelten Trend: Einen gestiegenen Pragmatismus unter israelischen Arabern ebenso wie eine gewachsene Entfremdung mit dem israelischen Staat.
Zwar seien sie zu "Teilhabern" der israelischen Gesellschaft geworden, die ein Interesse an der Stabilität, Sicherheit und den sozialen Dienstleistungen haben, die ihnen der israelische Staat zur Verfügung stellt. Doch auf der anderen Seite sich das Verhältnis zwischen Arabern und Juden in Israel seit der Regierung Yitzhak Rabins merklich verschlechtert. Zu einem Kollisionskurs, von dem viele israelische Akademiker ausgehen, muss es dennoch nicht kommen, sagt Sammy Smouha.
Er ist vermeidbar, doch dies steht und fällt mit der Politik der Regierung gegenüber der arabischen Minderheit.