Jammernde Roboter im Paranoia-Dschungel
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Als besonders gefährlich stellt sich bald der Diebstahl von Daten eines Computerunternehmens heraus. Hierzu benutzt ein Verbrecher selber Kampfroboter, die zum Beispiel wie altjapanische Geishas aussehen, sich dann aber in Hochgeschwindigkeit im Spinnengang auf allen Vieren an Wänden fortbewegen - wie einst das von Lina Blair gespielte besessene Mädchen in William Friedkins "The Exorcist".
Offenbar steckt mehr dahinter - "Ghost in the Shell" ist auch ein Paranoiathriller. Irgendwann kommt es dann zu einer Art Sklavenaufstand der Roboter, die offenbar auch mit übermenschlicher Sensibilität ausgestattet sind und ihr Herz entdecken. Das macht sie nicht stärker.
Eher unverständlich ist das Jammern der Roboter über die Robotergenerationen, die ihnen vorangingen - sie wären nicht hier, wenn es nicht die entsprechenden Opfer gegeben hätte.
Interessanter als Gewissensbisse sind da die in der Handlung immer wieder vorkommenden Verschmelzungen von echter Welt und Cyberspace - besonders hübsch: Der "Deep dive", eine Reise ins Innere des Computer-Bewußtseins. Auch das ist alles zwar nicht wirklich neu, aber endlich wieder einmal spektakulär anzusehen und sehr kurzweilig. Im Action-Dschungel bemüht sich der Film um Tiefe. Das glückt in Maßen.
Der philosophische Kern dieses Films dreht sich um die Frage, wie bedeutsam Erinnerungen für die Identität sind - was macht es mit einem, wenn sich herausstellt, das Erinnerungen nicht authentisch sind, sondern nachträglich implantiert wurden? Die Antwort des Films ist existentialistisch: Was uns definiert sind unsere Taten.
Man kann das ernst nehmen, muss es aber nicht. Andere Ideen, etwa die Frage einer Gefühlsentwicklung der Maschinen, bringt das neue Werk aber nicht sehr glaubwürdig an sein Publikum. Zudem kommen ein paar unnötige Längen.
Was bleibt ist ein Film, der für alle, die die Vorlage nicht kennen, überdurchschnittliches Actionkino ist. Wer sie kennt, der wird so melancholisch wie die Hauptfigur Major, die fortwährend von Déjà-Vues aus ihrem früheren Leben heimgesucht wird - das Verdrängte lässt sich nicht tilgen, es kehrt zurück, gerade im Kino. Und in "Ghost in the Shell" trägt die Vergangenheit über die Gegenwart einen eindeutigen Sieg davon.
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