Kampf um Klima und Arbeit
Seite 2: "Keine Spaltung zwischen Arbeiter:innen und Klimaschutz"
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Klimaaktivist:innen, die mit Industriearbeitern zusammen kämpfen: das ist neu. Aber: es könnte in der Zukunft noch häufiger passieren. Rund 400.000 Arbeitsplätze werden durch die Transformation allein in der Autoindustrie verloren gehen berichten Studien des ifo-Instituts.
Auch Bosch hat für die Standorte Arnstadt und Bietigheim-Bissingen schon Schließungen angekündigt. Das Beschäftigungsverhältnis in der Herstellung von Teilen für Dieselmotoren im Vergleich zu elektrischen Antrieben beträgt zehn zu eins.
"Wir müssen zeigen, dass die Spaltung zwischen Arbeiter:innen und Klimaschutz nicht existiert und der Profitzwang des Kapitalismus unser gemeinsamer Gegner ist." meint die Klimaaktivistin Mia dazu.
Der Bosch-Sprecher Michael Kottau ist ebenfalls erschienen zu der Veranstaltung der Initiative. Er nennt ihre Forderungen "sympathisch, aber unwirtschaftlich". Das Werk in München weiterzubetreiben, sei durch hohe Fixkosten nicht rentabel. "Eine finale Entscheidung ist aber noch nicht getroffen."
Betriebsrat Kirmizi sieht das anders. "Man merkt an jeder Ecke, dass Bosch gar nicht vorhat, das Werk weiterzubetreiben." Ausbildungsplätze würden schon seit einiger Zeit nicht mehr vergeben werden und aufwendigen Reparaturen auch nicht mehr erledigt.
Trotzdem wollen er und die gesamte Belegschaft "bis zum bitteren Ende" um das Werk kämpfen. Sein Betriebsrat-Kollege Giuseppe Cicconne ergänzt: "Im Zweifel kette ich mich auch ans Werk und gehe in den Hungerstreik."
Und wenn das Werk trotzdem geschlossen wird? "Selbst, wenn wir es nicht schaffen, hier geht es auch um ein viel größeres Zeichen. Klimabewegung und Beschäftigte, das sollte viel mehr in Deutschland passieren!"
Auch Klimaaktivistin Mia zeigt sich kämpferisch: "Wir sind viele und wir sind laut. Wir werden den Kampf der Belegschaft auf jeder Ebene unterstützen", ruft sie in das Mikrofon. "Wenn Bosch seine Ankündigungen wahr macht, bekommen sie es mit der Klimabewegung zu tun!"