Keine Furcht vor dem First Contact
Seite 3: Optimistische Grandseigneurs der Science-Fiction-Literatur
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Isaac Asimov, Science-Fiction-Autor par excellence, ist sich ebenfalls sicher, dass von Außerirdischen, die andere Planeten besiedeln, kaum Gefahr ausgeht. Denn nur Gesellschaften, die ihre Engstirnigkeit und Kampfeslust im Zaum zu halten vermögen, seien zu einer interstellaren Kolonisation fähig. Gemessen an unserer Entwicklung und unserem Verhalten müssten Geschöpfe, die ihre kritische Phase seit Langem überwunden haben, von gutwilliger Natur sein.
Außerdem könnten wir auch deshalb jegliche Invasionsängste ad acta legen, so Asimov, weil eine außerirdische Okkupation weder in der frühen Geschichte noch in der jungen Vergangenheit, von der Gegenwart ganz zu schweigen, jemals stattgefunden habe.
Die affirmative Haltung und positive Einstellung Arthur C. Clarkes gegenüber fortgeschrittenen Aliens ist spätestens seit der legendären Verfilmung "2001 - Odyssee im Weltraum" weithin bekannt. In seinem zwei Jahre später publizierten Roman "Childhood’s End" (dt. Titel: "Die letzte Generation") wird Clarke noch konkreter.
Hierin erscheinen eines Tages gewaltige Raumschiffe über den Großstädten der Erde. Doch mit der extrem aggressiven Rasse aus dem Film Independence Day haben die sogenannten Overlords nichts gemein. Der Menschheit präsentieren sie sich vielmehr als friedliche und technisch sowie moralisch weit überlegene Spezies. Selbst im Dienste einer übergeordneten Macht stehend, führen die Overlords die menschliche Zivilisation in ein Goldenes Zeitalter, auf eine neue Stufe ihrer Evolution; eine, die viele andere kosmische Kulturen längst erreicht haben.
Kein Interesse an uns
Kriegerische Aliens haben in dem Weltbild des amerikanischen Geologen und Evolutionsforschers Stephen Jay Gould (1941-2002) desgleichen keinen Platz. Er vermutet, dass ein positives SETI-Signal eine neue Ära des Homo sapiens einläuten und das "umwälzendste Ereignis" in seiner "gesamten intellektuellen Geschichte" sein werde.
Von intelligenten Rassen, die zu den Sternen reisen, gehe nach Meinung des russischen Astronomen und aktiven SETI-Forschers L. M. Gindilis mitnichten irgendeine Bedrohung aus. Wir seien vor ihnen sicher, so Gindilis. Nicht etwa, weil sie von Natur aus freundlich und gutmütig seien, sondern weil sie an uns nicht das geringste Interesse hätten. "Ich glaube, wir können dies mit Nachdruck garantieren."
Ähnlich sieht dies der italienische Mathematiker Claudio Maccone, der seit dem Jahr 2000 als stellvertretender Leiter der "IAA SETI Permanent Study Group" (SPSG) fungiert und keineswegs glaubt, dass ein Übermaß an Sendeaktivität die Invasion blutgieriger Monster bedingen könne. Seinem Dafürhalten nach werden wir ihnen "ziemlich egal sein". Denn zwischen Menschen und Insekten gebe es ja auf unserer Welt ebenfalls keinen Austausch.
Douglas Adams lässt grüßen
Wie gering die Wahrscheinlichkeit ist, dass primitive Zivilisationen mit kosmischen Überfliegern jemals direkt in Kontakt treten und diesen womöglich ausbauen, führt der renommierte, an der City University in New York (US-Bundesstaat New York) lehrende Physiker und Bestseller-Autor Michio Kaku vor Augen.
Michio Kaku über intelligente Aliens (Youtube-Video)
Der Mitbegründer der Stringtheorie vermutet, dass die Einstellung außerirdischer Superzivilisationen uns gegenüber der entsprechen könnte, die wir gegenüber einem Ameisenhaufen an den Tag legen. Anstatt vor diesem haltzumachen, niederzuknien und den Tierchen "Glasperlen und billigen Schmuck" anzubieten, werde die Mehrzahl der Menschen ihn eher ignorieren und ohne Zögern passieren. Selbst einen geplanten Feldzug gegen den Bau und seiner Bewohner erachtet er als sinnlos, weil der Gegner weder eine Bedrohung darstelle noch eine besondere Bedeutung habe. Die einzige reale Gefahr, die den Ameisen durch uns drohen könne, bestehe darin, "im Weg zu sein und einfach niedergewalzt zu werden".
Teil 6: Die Angst vor dem First Contact
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