Komplikationen nach Corona-Impfung 40-mal höher als erfasst?
Seite 2: Bundesministerium bezeichnet Betroffenenbericht als "Falschaussage"
- Komplikationen nach Corona-Impfung 40-mal höher als erfasst?
- Bundesministerium bezeichnet Betroffenenbericht als "Falschaussage"
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Tatsächlich hat die Debatte über Corona-Impfnebenwirkungen immer wieder für Skandale gesorgt. So hatte auch Telepolis hatte am 25. Februar über einen Brandbrief der BKK ProVita an das PEI berichtet, das für die Erfassung von Impfnebenwirkungen zuständig ist.
Gezeichnet vom Vorstand der Krankenkasse, Andreas Schöfbeck, hieß es: Eine Auswertung von Abrechnungsdaten zeige eine viel höhere Häufigkeit von Nebenwirkungen nach Covid-Impfungen, als die offiziellen Zahlen des PEI hergeben.
Es folgte eine heftige Kontroverse, in deren Verlauf der Vorsitzende des Virchowbundes, des Verbandes der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Deutschlands, Dirk Heinrich, die BKK ProVita eine "Schwurbel-BKK" nannte und ihr "peinliches Unwissen oder hinterlistige Täuschungsabsicht" bescheinigte.
Am 1. März wurde Schöfbeck vom Verwaltungsrat der BKK ProVita aus seiner Position entlassen.
Zu solchen oft hitzig geführten Debatten trägt auch bei, dass das Thema der Impfnebenwirkungen auf politischer Ebene fast ausschließlich von der AfD besetzt wird. Der Vorsitzende und verbraucherschutzpolitische Sprecher der AfD im Bayerischen Landtag, Christian Klingen, etwa kritisierte Schöfbecks Entlassung und beklagte: "Wer die Sicherheit der Impfstoffe in Frage stellt, galt in Politik und Medien schnell als 'Verschwörungstheoretiker' und 'Covidiot'."
In Folge zeigen sich selbst staatliche Stellen kaum bereit, auf tatsächlich oder mutmaßlich Betroffene einzugehen. Eine Bürgerin schrieb Ende April auf der Facebook-Seite des Bundesgesundheitsministeriums:
Ich wurde bislang gegen alles geimpft. Durch die Coronaimpfung habe ich seit einem Jahr Nebenwirkungen und bin arbeitsunfähig! Und wie mir geht's zu vielen anderen auch! (...)
Sie fügte an, die Betroffenen bekämen "keine Unterstützung, keine Hilfe". Sowohl "Medien, als auch die Regierung tun alles, um es zu vertuschen", so ihr Vorwurf, von dem sie sich in einer Überarbeitung des Postings distanzierte. Das Ministerium ging darauf nicht ein und antwortete::
Bitte unterlassen Sie Falschaussagen wie diese.
Sollte die Frau den Verdacht einer Nebenwirkung haben, "können Sie das Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt oder direkt dem zuständigen Paul-Ehrlich-Institut (PEI) melden". Kurz zuvor hatte eine andere Userin kommentiert:
Ich habe (…) bis jetzt 3 Impfungen gegen Corona ohne Spätfolgen überstanden.
Das Bundesministerium für Gesundheit antwortete:
Vielen Dank für Ihre Beteiligung am Diskurs und das verantwortungsvolle Handeln.
Redaktioneller Hinweis: Die Zitate aus dem Facebook-Chat am Ende wurden gegenüber einer früheren Version dieses Artikels ergänzt.