Konflikt mit Iran: Die Straße von Hormus als Drohkulisse
Seite 2: Unzureichende Rettungsangebote und Drohungen
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- Unzureichende Rettungsangebote und Drohungen
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Dass sich der iranische Präsident Rouhani über das Angebot, das ihm die Europäer als "Rettungsangebot des EU-Trios" laut Tagesschau enttäuscht zeigte, weil es im Grunde nur eine gutgemeinte Absicht, aber nicht mehr darstellt - "Das Paket ist enttäuschend und enthält keine konkreten und praktischen Lösungsvorschläge" -, könnte man auch als Indiz dafür werten, dass es eine Bereitschaft aufseiten Irans gibt, sich auch auf Angebote einzulassen, die nicht die hohen Maßstäbe Khameneis erfüllen.
Ob dieser schmale Grat zu einer neuen Übereinkunft, der sich da aber lediglich auch nur andeutet, begangen wird?
Das Ganze wird von Theaterdonner überschallt, von dem man wieder einmal nicht weiß, wie ernst er zu nehmen wird. Die Regierung Trump verlangt von jedem Land - laut Guardian mit Ausnahme von China, Indien und der Türkei -, dass sie bis zum 4.November alle Ölimporte aus Iran beendet haben.
Aus Iran folgte eine Erklärung Rouhanis im iranischen Fernsehen, die andeutete, dass Iran bei einem "Exportverbot" seinerseits Mittel habe, um unangenehme Folgen einzuleiten. "Es scheint ganz so, als ob sie nicht verstehen, was es bedeutet, wenn sie sagen, dass Iran nicht einen einzigen Tropfen Öl exportieren darf. Gut, wenn Sie solches bewerkstelligen können, dann machen Sie es und schauen Sie sich das Ergebnis an", wird Rouhani von AP wiedergegeben.
Die Äußerung selbst ist sehr vage. Dem folgten dann aber Äußerungen von Mohammad Ali Jafari und von Kassim Suleimani, beides wichtige Köpfe der Revolutionären Garden. Deren Aussagen laufen auf Drohungen hinaus, welche die Straße von Hormus betreffen, wo "täglich 30 Prozent des Seehandels mit Rohöl" passiert. Auseinandersetzungen zwischen den USA und Iran im persischen Golf sind alles andere als selten.
Einer Äußerung vom US-Central-Command-Sprecher Bill Urban gegenüber Reuters zufolge, werde man darauf achten, dass Handelswege frei bleiben.
Auch das ist keine verbindliche konkrete Aussage, aber steht im Kontext einer Politik, die davon überzeugt ist, dass Konfrontation und das Pokern mit Stärke den größeren Erfolg verbuchen kann als Kompromisse mit Iran. Das gibt im westlichen Lager den Ton an. Ob Frankreich, Großbritannien und Deutschland daran etwas ändern wollen?