Kostenlose Computerspiele mit Haken

Tauschgeschäft: Spiel gegen Werbung

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Erst einmal liest sich die Meldung wirklich toll: "Top-Computerspiele völlig kostenlos bei freeloader.com", doch wie immer haben derartige Angebote mindestens einen Haken. Der erste offenbarte sich schnell: Nur wer Credits der Werbebranche sammelt, erhält die Download-Berechtigung. Doch auch von Topspielen kann nicht die Rede sein, denn es finden sich neben vielen Brettspielen eher veraltete Versionen.

Die Idee, mit kostenlosen Computerspiele zu locken, ist an sich betrachtet schon eine tolle Idee, doch warum bietet man dann nicht auch wirkliche Topspiele an? In England ist die Site nach Angaben der PR-Agentur ein Erfolg. Es sollen sich bereits über 200.000 registrierte Nutzer gefunden haben. Jetzt hat freeloader.com auch einen deutschsprachigen Ableger gestartet. Das Prinzip beruht auf einem Konzept der gegenseitigen Leistung: Der Anbieter hält eine überschaubare Zahl von Computerspielen bereit und der potenzielle Spieler soll der Werbewirtschaft Auskunft über sich erteilen. Über ein Punktesystem (Credits) erhält der User die Ladeberechtigung für die Computerspiele. Punkte kann er sammeln, indem er Werbeangebote aufruft oder bei den Werbepartnern bestellt. Bis zum Jahresende will Freeloader.com sein Spielangebot auf 60 Stück aufstocken.

Doch so richtig kann das Angebot nicht überzeugen. Die Mehrzahl der Titel verrät, dass es sich um Brettspiele wie Backgammon, Schach, Dame oder Go handelt. Im Angebot finden sich auch "Grand Theft Auto", "Spec Ops" oder "Krazy Bus", doch diese Spiele sind längst alte Hüte. Einige Spiele können wiederum nur auf der Website des Anbieters gespielt werden. Nicht umsonst verkündet wohl der CEO von Pure Entertainment: "Freeloader.com bietet Spiele für Jedermann. Sowohl die geübten Spiele-Freaks, als auch diejenigen, die noch nie in ihrem Leben ein PC-Spiel gekauft haben, werden bei uns fündig. Wir übertragen die Freude am Spielen auf ein Publikum, das PC-Spielen gegenüber bisher verschlossen war. Wenn Du jemals "Solitaire" oder "Tetris" gespielt hast, wirst Du freeloader.com lieben."

Lieben wird den künftigen Computerspieler vor allem die Werbeindustrie, die sich schnell und unkompliziert ein Käuferprofil der Spieler verschaffen kann. Dieser Werbeindustrie wird versprochen, personalisierte Nutzer-Profile zu bekommen, um so Werbestreuverluste zu vermeiden. Vielleicht kann man ja bald sagen: Zeige mir, was du spielst und ich sage dir, was du kaufst!