Krim-Brücke: Machte erst westliche Hilfe den Angriff der Ukraine möglich?

Seite 2: Angriff auf Krim-Brücke: Welche Drohnen wurden verwendet?

Meduza bezeichnet den ukrainischen Angriff als überraschend, da die bisher bekannten Marinedrohnen bei den Kiewer Truppen nicht über die nötige Reichweite verfügten.

Es sei bekannt, dass die westliche ukrainische Flotte im April 2022 Marinedrohnen des US-Typs Mantas T-12 erhalten habe. Deren Nutzlast sei aber für den verwendeten Sprengstoff zu klein.

Bei einem Angriff auf die russische Schwarzmeerflotte in Sewastopol vor einigen Monaten sei jedoch erstmals ein zweiter Typ von Wasserdrohnen aufgetaucht (hier ein Foto einer auf der Krim gestrandeten und von den Russen erbeuteten Drohne dieses Typs).

Sie sei größer und habe eine höhere Reichweite als beispielsweise Mantas T-12. Sie sei aus zivilen Komponenten zusammengebaut und mit einem Jetski-Motor ausgestattet, so Meduza.

Die Waffe navigiere über das Satellitenkommunikationssystem Starlink des US-Multimilliardärs Elon Musk und seines Raumfahrtunternehmens SpaceX. Laut Meduza gibt es zwei weitere Angriffsversuche der Ukrainer, die auf die Existenz von Langstrecken-Wasserdrohnen hindeuten.

Regierungsnahe russische Quellen wie der Telegram-Kanal Mash sprechen dagegen von möglichen direkt im Westen hergestellten Drohnen bei dem Angriff, etwa dem britischen U-Boot Remus 600.

Beweise oder überzeugende Belege haben diese Quellen nicht. Meduza bezweifelt bei Remus 600 eine ausreichende Tragfähigkeit für den durchgeführten Angriff. Die Diskussion und Ursachenforschung dauern an.

Krim-Brücke: Große strategische und zivile Bedeutung

Die Krim-Brücke hat für Russland nicht nur eine symbolische Bedeutung. Die Zeitung Kommersant bezeichnet sie als "wichtigsten Verkehrsknotenpunkt zwischen der Halbinsel Krim und dem Rest Russlands".

Seit der Eröffnung vor vier Jahren hätten sie 21 Millionen Kraftfahrzeuge überquert, davon drei Millionen Lkw. Dabei nutzten auch viele unerschrockene Krim-Touristen die Brücke, allein von Januar bis August 2022 werden 5,26 Millionen Besucher ausgewiesen.

Ebendiese Touristen bereiten jetzt mit ihrer Abreise Probleme. Als noch unklar war, wie schnell die Brücke zumindest eingeschränkt wieder zur Verfügung steht, erlaubten die russischen Behörden den Landweg über die besetzten Gebiete der Ukraine zur An- und Abreise für russische Urlauber.

Auch diese Route entlang der Meeresküste wird intensiv für den Nachschub der russischen Invasionsarmee genutzt. Die exilrussische Zeitung The Insider spricht von einer massiven Behinderung der russischen Militärlogistik, sollten Zivilfahrzeuge auf dieser vorher für sie gesperrten Route unterwegs sein.

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