MAAMAW 96
7th European Workshop on Modelling Autonomous Agents in a Multi Agent World
Seit acht Jahren treffen sich europäische MAS-Forscher (Multi-Agenten-Systeme) zu einem jährlichen Workshop, der dieses Jahr von 22.-25. Januar in Eindhoven, NL, stattfand. War die Idee von zusammen arbeitenden Agenten vor acht Jahren noch recht neu und eher ein theoretisches Grundkonzept, so lautete das Motto dieses Jahr "Agents Breaking Away". Multi-Agenten-Systeme sind im Begriff, aus der geschützten Welt der Labore auszubrechen, und in weltweiten Datennetzen wirksam zu werden.
Die MAAMAW-Workshops sind das europäische Forum für die Diskussion über den Fortschritt in Multi-Agenten-Systemen. Daß dies keine rein europäische Angelegenheit bleibt, zeigten die doch recht zahlreich vertretenen Teilnehmer aus nichteuropäischen Ländern wie Asien, Australien und USA. Im europäischen und internationalen Kontext haben sich die Forschungsschwerpunkte verändert. In früheren Jahren biß man sich noch die Zähne an Problemen der klassischen KI aus, wie Repräsentation, Problemlösung und Entscheidungsfindung. Ein symbolischer Überbau, bestehend aus Planung, Repräsentation oder Bilderkennung, wurde für jeden einzelnen Agenten als notwendig betrachtet. Vieles davon erscheint heute obsolet und ist ganz neuen Kriterien gewichen, wie der Kooperation zum Erwerb von Wissen, der Koordination von Zielen, der Formalisierung von Intentionen und Emotionen und der Entdeckung von sozialen Gesetzen. Die MAS-Forschung (Multi-Agent-Systems) hat sich längst aus dem klassischen KI-Kontext gelöst und bildet selbst innerhalb der DAI (Distributed Artificial Intelligence) ein eigenes Subsystem. Die Forschung nimmt interdisziplinäre Anleihen aus anderen Gebieten, etwa aus der Biologie, Ökologie und Ökonomie.