Mak(z)edonien: Wenn der Name zum casus belli wird
Seite 3: Geld kennt keine heimatlichen Gefühle
- Mak(z)edonien: Wenn der Name zum casus belli wird
- Makedonien und die Namensrechte
- Geld kennt keine heimatlichen Gefühle
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Auf wirtschaftlicher Ebene gehört die EJRM momentan zu den Gewinnern in der Nachbarschaft von Griechenland. In Florina, welches verwaltungstechnisch zu West-Makedonien zählt, arbeiten Grenzgänger aus der EJRM.
Das in Griechenland verdiente Geld ist in der Nachbarrepublik ein Mehrfaches an Kaufkraft wert. Die Geschäfte in Kilkis, welches zu Zentral-Makedonien gehört, verlieren ihre Kunden an die Nachbarrepublik. Denn dort herrscht auch aufgrund niedrigerer Steuern ein erheblich günstigeres Preisniveau - auch für griechische Produkte.
Das gleiche gilt für Zahnärzte, Orthopäden, Schönheitschirurgen usw.. Die direkte Nähe von Tankstellen, die Sprit für bis zu einem halben Euro preiswerter anbieten, hat in Nordgriechenland die gesamte Branche vernichtend getroffen.
Kleine und mittelständische Betriebe wandern ebenso wie Großunternehmen vollkommen unpatriotisch schlicht 40 km weiter gen Norden über die Grenze ab. Dort haben sie eine für griechische Verhältnisse lächerliche Steuerlast und erhebliche geringere Lohnnebenkosten.
Die durch die von der Kreditgebertroika maßgeblich mitverantworteten Krise in Griechenland gebeutelten Arbeitslosen aus Nordgriechenland können in den Kasinos an der Grenze der Nachbarrepublik zu Griechenland Arbeit finden. Zwar ist das Lohnniveau niedrig - etwas Geld erscheint vielen jedoch attraktiver als gar kein Geld.
Die griechischen Angestellten in den Kasinos haben gegenüber den Einheimischen einen erheblichen Standort, sie sprechen die Sprache der Kunden. Denn in die Kasinos eilen - mit kostenlosen Bustouren, die teilweise sogar im 550 km entfernten Athen starten, - all jene, die in Griechenland zur reicheren Schicht gehören - oder sich zumindest selbst dazu zählen.
In den Kasinos, die teilweise türkischen Multimilliardären gehören, treten griechische Showstars auf und griechische Spezialitäten werden zu einem Spottpreis angeboten. Dass sich unter den Gästen auch zahlreiche Anhänger der Nea Dimokratia befinden, ist schlicht Realität. Beim Geld hört der "Patriotismus" vieler Menschen auf.