Messianische Entschlossenheit
Das Regime im Iran bereitet den Nackenschlag gegen seine stärkste Bedrohung, die Sufis, vor
Ende August 2006 hat Ayatollah Fazel Lankarani eine Fatwa gegen alle Sufi-Gruppierungen erlassen. Er gilt als einer der anerkanntesten Rechtsgelehrten in der schiitischen Glaubenswelt. Er meint es ernst. Andere gewichtige Ayatollahs aus der Stadt Qom, wie Nouri Hammedani, unterstützen die Fatwa und rufen zur Denunzierung von Sufis auf. Experten betrachten die Fatwa als Steilvorlage für das fundamentalistische Regime im Iran, gegen den Hauptfeind in Sachen Koraninterpretation vorzugehen und ihn auszuschalten.
Das Regime befindet sich in einer Phase der Säuberungen auf allen Ebenen. Kritische Studenten werden nicht mehr an den Universitäten zugelassen. Kritische Zeitungen werden durch Entzug von Subventionen und gleichzeitiger drastischer Verteuerung der Papierpreise wirtschaftlich ruiniert oder gleich verboten (z.B. Shargh). Ökonomische Macht konzentriert sich in wenigen Händen ideologiekonformer Regimefreunde.
So liegt der Energiedeal mit China bei einem geschätzten Volumen von 100 Milliarden Dollar in den Händen von Ali Khayr-Andeesh, dem Schwager Hashemi Samarehs. Samareh ist der Stellvertreter Ahmadinedschads, wird von diesem hoch geschätzt und ist das Verbindungsglied seiner Regierung zu dem Beschwörer der apokalyptischen Mehdi-These Ayatollah Mesbah Yazdi.
Eine friedliche Interpretation des Islam, wie die Sufis sie praktizieren, muss zum Schweigen gebracht werden. Ein weiterer Stein im großen Puzzle Iran, um maximale Kontrolle über die Gesellschaft zu erlangen. Was wie ein Schlag gegen eine religiöse Minderheit aussieht, soll die Beseitigung eines schmerzenden Dorns im Herz der schiitisch-messianischen Doktrin, welche die politischen Hardliner ideologisch stützt, sein.
Die Zeit des Ramadan ist da. Der ideale Zeitraum, um die Massen in einer Atmosphäre von Überanspannung durch Fasten, Beten und Erinnerung an Gefühle des Gedemütigtseins und durch aufhetzende Predigten engstirniger Mullahs gegen die Sufis aufzubringen. Beobachter befürchten Gewaltexzesse am Höhepunkt des Fastenmonats Mitte Oktober.
Die große politische Szene am Rande der UN-Vollversammlung in New York zeigte die Präsidenten Bush und Ahmadinedschad wie zwei Tiger, die sich umschleichen und umeinander werben, aber nichts voneinander halten. Ahmadinedschad hält einen starken Iran für unerlässslich, um im Nahen Osten und insbesondere im Irak für Ruhe zu sorgen. Bush beschwört die Kultur und Großartigkeit der iranischen Geschichte und betont die Bedeutung der eigenen Souveränität für das iranische Volk.
Ist das immer noch ein Vorgeplänkel, um einen Dialog zwischen den USA und dem Iran in Gang zu bekommen? Können wir solche Äußerungen trotz Phasen heftigster Rhetorik als Bemühen werten, tatsächlich einen Beitrag zur Stabilisierung der Weltordnung leisten zu wollen?
Ahmadinedschad gewinnt nicht nur im eigenen Land, sondern jetzt auch im Westen Sympathien, wenn er Amerika vorwirft, Uran anzureichern, dies aber anderen Ländern verbieten will. Unser Gerechtigkeitsempfinden fühlt sich aufgerufen, Partei zu ergreifen. Führen wir uns vor Augen, welche Kräfte und Interessen im Innern des Iran brodeln und an Stärke gewinnen. Ich werfe einen Blick auf die Entstehung der Hisbollah, um dann auf die gegenwärtige Situation zu sprechen zu kommen.
Wurzeln der Hisbollah
"Wisse, dass am Ende die Partei Gottes obsiegen wird", heißt es im Koran. Hisbollah bedeutet übersetzt Partei Gottes. Im Koran findet sich die Schilderung, wie die Partei Satans und die Partei Gottes ewig gegeneinander kämpfen, bis am Ende der Zeit die Partei Gottes die Oberhand gewinnen wird.
Als es Ayatollah Khomeini in der islamischen Revolution im Iran gelang, die meisten politischen und gegeneinander konkurrierenden Schattierungen - wie z.B. Ali Shariati und Mesbah Yazdi, die ganz eigene Ziele verfolgten - hinter sich zu vereinen, hatten seine Anhänger 15 Jahre Zeit gehabt, die Kader der Hisbollah unter den arglosen Augen des Schahs und der restlichen Welt zu schmieden. Die Partei Gottes war zentraler Teil der Ideologie, die Khomeini aus dem Widerstand dem Schah gegenüber entwickelte.
Die große Bedrohung für den Westen zur Zeit des Kalten Krieges war das Gespenst der sich weltweit ausbreitenden Idee einer kommunistischen Weltordnung. So war der Schah als Verbündeter Amerikas und Israels sehr wach, was die Aktivitäten der Sowjetunion und die kommunistischen Bestrebungen im eigenen Land anbetraf, tolerierte jedoch die meisten Vorhaben der religiösen Führer, solange sie nicht zu öffentlichem Widerstand aufriefen.
Die Anhänger Khomeinis hatten Erfolg bei der vollkommen verarmten, verzweifelten und von ihren identitätsstiftenden Traditionen getrennten Bevölkerung. Die 1963 von der Regierung Kennedy initiierte und vom Schah durchgeführte Landreform im Iran trennte die überwiegend in Stammestraditionen eingebundene Landbevölkerung von der Möglichkeit, sinnvoll mit den gegebenen Umständen zu wirtschaften. Land zu besitzen, war nicht das Entscheidende. Das jahrhundertealte bewährte System der Bewässerung - Ghanat - war in der Vereinzelung nicht mehr möglich durchzuführen. Das trieb Massen in die Großstädte wie Teheran, wo Ghettos entstanden.
Nähe macht Führung möglich
Wie gewann die Hisbollah bei den Schiiten im Iran und vor allem im Libanon die Herzen und Köpfe der Menschen? Vereinfacht gesagt durch soziale Projekte: mit Wohnungsbau, Einrichten von Krankenhäusern, Schulen, menschliche Nähe mit Orientierungshilfen für den Alltag und diversen Feindbildern, die das Gefühl des Unterdrücktwerdens kanalisiert haben. Große Teile der Bevölkerung haben die Ideologie der Hisbollah durch das praktische Leben selbst aufgenommen, deshalb ist sie in den Herzen und Köpfen tief verwurzelt.
Im Libanon war eine geeignete Spielwiese. Die Regierung war schwach, es gab ein naheliegendes Feindbild - Israel - und eine schiitische Minderheit. Weil Khomeini im Iran der Schahzeit nicht wagte, vom Erfolg einer Hisbollah im Iran zu träumen, bat er seine Anhänger Mussa as-Sadr und Mussa Chamran, eine starke Hisbollah im Libanon zu etablieren. Scheich Nasrallah, der heutige Führer der Hisbollah im Libanon, konnte im August zur Symbolfigur für Widerstand und Entschlossenheit in der arabischen Welt werden. Er bot wie Ahmadinedschad dem Feind die Stirn und gewann an Popularität in der arabischen Welt. Ein Erfolg, den Khomeinis Anhänger früh und langfristig angelegt haben.
Nun hat die Hisbollah, die sich tatsächlich als die im Koran beschriebene Partei empfindet, welche am Ende obsiegen wird, nicht nur lebenspraktische Hinweise entwickelt. Der Konflikt mit all denjenigen, die als Unterdrücker betrachtet werden - die libanesische Hisbollah vor allem mit Israel, dem Feind vor Ort, die iranische Hisbollah während des Krieges gegen den Irak und im Hintergrund immer mit den USA - ist gewachsen. Und die Methoden wurden radikalisiert. Märtyrertum und Opferbereitschaft für Gott sind ein essentieller Kern der Hisbollah-Doktrin geworden. Das Leben nach dem Tod wird für die Mitglieder der Hisbollah ausschließlich im Paradies stattfinden, insofern ist es attraktiv, das Leben auf der Erde aufzugeben, wenn man dafür Gottes Willen erfüllen kann. Diesen Willen können alle möglichen islamischen Rechtsgelehrten und Autoritäten verkünden. Entschlossenheit ist das Ergebnis einer solchen Überzeugung. Entschlossenheit, in den Tod zu gehen und andere mitzureißen. Blinde Entschlossenheit.
Märtyrertum und Messianische Ideologie
Im Krieg gegen den Irak haben unzählige Familien die Folgen dieses blinden Glaubens zu spüren bekommen. Zehntausende von iranischen Kindern wurden mit einem kleinen Plastikschlüssel um den Hals in die Minenfelder der Iraker geschickt. Geradewegs in den Tod, mit der Aussicht, im Paradies zu landen. Die Eltern wurden als Helden gefeiert. Sie wurden zu öffentlich gefeierten Märtyrern der Nation. Und weil diese Stimmung sich für den Zusammenhalt der Iraner unter der islamischen Fahne bewährte, hätte Khomeini gerne noch länger Krieg gegen den Irak geführt, um schließlich alle Schiiten im Nahen Osten hinter sich und die Partei Gottes zu bringen.
Er machte nicht einmal Halt vor der Sowjetunion. Als Schewardnadse nach dem Iranisch-Irakischen Krieg Ayatollah Khomeini aufsuchen durfte - in der Erwartung, dem Iran beim Wiederaufbau Hilfe anbieten zu dürfen -, kehrte er mit der Botschaft zurück, die ganze sowjetische Führung solle sich zum Islam bekennen, denn spätestens in zehn Jahren würde der moslemische Teil des Riesenreiches zu Macht kommen und der Führung Probleme bereiten.
Jetzt findet eine Renaissance der revolutionären Gedanken dieser Zeit statt. Khomeinis Wunsch, mehr als nur den Iran in einen islamisch gelenkten Staat zu verwandeln, ist noch nicht verwirklicht. Einer ist angetreten, um diesen Wunsch zu verwirklichen. Er vertritt eine Renaissance mit Zugabe. Ahmadinedschad liebäugelt mit der messianischen Ideologie. Ihre Anhänger durchdringen nach und nach die staatstragenden Organe. Der Mythos vom Wiederkehrenden Mehdi gibt die Orientierung und ermöglicht eine Steigerung der Radikalität. In einer messianischen Gesellschaft ist die Marschrichtung eindeutig. Komplexe, differenzierte Betrachtungsweisen sind unbrauchbar, schädlich und verboten. Die regierungstreuen Medien breiten die Propaganda um die Wiederkunft des Mehdi in naher Zeit mit steigernder Intensität aus.
Diese Kultur wird stetig verschärft. Da das Regime keine wirksamen Mittel für die Probleme im Land weiss, soll die perfekte Hezbollah geschaffen werden. Armut, Arbeitslosigkeit, Menschenrechtsverletzungen, exzessiver Drogenkonsum (letzte Statistiken aus dem Iran sprechen von ca 20% Drogenkonsumenten bei den Studenten . 13% der Schüler stehen im Verdacht regelmässig Drogen zu sich zu nehmen), Verdammung zur Kritiklosigkeit, Unterdrückung von Vielfalt jeglicher Art, können nur durch die Wiederkunft des 12. Imam gelöst werden.
Die Umstände seiner Wiederkunft sind Ungerechtigkeit, Blutvergiessen, Lärm und Geschrei. Offizielle Regierungsveröffentlichungen im Iran verkünden astrologische Berechnungen, die Präsident Bush als Satan entlarven. Doch wo Gefahr droht, da ist das Rettende nah. In einem gerade im Iran erschienenen Buch wird Präsident Ahmadinedschad als das Wunder des 3. Jahrtausends gepriesen, Wegbereiter des Mehdi.
Dorthin soll die Aufmerksamkeit der Bevölkerung gelenkt werden, nicht auf Freiheit, Demokratie, das Recht auf Selbstentfaltung oder Toleranz gegenüber anderen. Die Not großer Teile der Bevölkerung wird propagandistisch ausgenutzt, ohne die Not an den Wurzeln zu packen. Die fundamentalistischen Führer warten geradezu auf Druck aus dem Westen und besonders aus den USA. Sanktionen oder Hightech-Bombardement wird die Macht der Führer stärken. Das könnte der messianischen Ideologie endgültig zum Durchbruch im Land und in der Region verhelfen.
Jamkaran, der heilige Brunnen
Die Ideologie muss unantastbar sein. Dazu ist es notwendig die Sufis zum Schweigen zu bringen. Ayatollah Mesbah Yazdi, der spirituelle Mentor von Präsident Ahmadinedschad, treibt mit seinen Anhängern den Glauben an die physische Wiederkunft des 12. Imams, auch Mehdi genannt, voran. Die Kultstätte des Messianismus ist ein trockener Brunnen in der Moschee von Jamkaran, einem Vorort von Qom. Alles wird für die Wiederkehr des Mehdi in den nächsten 2-3 Jahren vorbereitet.
Er wird ja aus diesem Brunnen steigen - so der Glaube - und auf der neu errichteten Allee in die heilige Stadt Qom einziehen, um als erste Amtshandlung ein Heiligtum der Schiiten in Qom aufzusuchen. Die Investoren der Baumaßnahmen reiben sich schon die Hände. Qom hat Mashhad den Rang als Pilgerstätte abgelaufen, der Tourismus boomt. Die Massen kommen. Die Kasse stimmt. Im Iran selbst warnen moderate Kleriker und Kulturfachleute vor der übertriebenen Hysterie und massiven Propaganda in den iranischen Medien um die erwartete physische Wiederkehr des verborgenen Imam.
Und weil der Mehdi eine große Armee braucht, werden Schüler aller Klassenstufen durch die Polizei in Theorie und Praxis der Selbstverteidigung und Gebrauch von Waffen unterwiesen, damit die 20 Millionen Mann Armee bald steht. Der Aberglaube soll als Massensammelinstrument dienen und das wird auf allen Ebenen organisiert.
Spielverderber der Messianischen Ideologie
Warum sind die Sufis an dieser Stelle gefährlich für das Regime? Ca. 37% der Iraner können via TV Satellitenschüssel Produktionen aus dem Ausland empfangen. Auf zwei dieser Kanäle gibt es Sendungen, die von Dr Mostafa Azmayesh, einem prominenten Sufi im Ausland, gestaltet werden. Er setzt sich gegen Aberglauben, Fanatismus und blinden Gehorsam ein.
Regelmässig spricht er vor seinem Publikum über Hintergründe des politischen, religiösen und kulturellen Geschehens im Iran und zeigt eine friedliche, freiheitliche und moderate Interpretation des Koran und des Islam auf. Im letzten halben Jahr haben die Sufis starken Zulauf bekommen. Ein kleiner Unterschied in der Interpretation macht's. Die Mehdi These besagt, dass ein Mensch aus Fleisch und Blut als Ergebnis einer Häufung von Menschheitskrisen erscheint, um die Menschheit als ganze von aller Pein zu erlösen.
Sufis betrachten die Idee der Wiederkunft des Mehdi als eine Möglichkeit durch Selbstdiziplin im Rahmen einer spirituellen Schulung, bei der Freiheit und Selbstverantwortung eine tragende Rolle spielen, einen bestimmten inneren Zustand zu erreichen, den sie als ganzheitliches Erleben von Harmonie und Schöpferkraft bezeichnen. Das finden mittlerweile viele junge Iraner interessant. Sie haben die Hetzerei und Intoleranz einer gewaltbereiten Mullahkaste satt. Viele spenden ihren religiösen Obolus lieber den Sufis als den Fundamentalisten.
Gefährlich für das Regime im Iran sind demnach weniger die Drohungen aus dem Ausland. Manche Gruppierungen hinter Präsident Bush mahnen mit breiter Brust eine militärische Intervention an. Verschiedene Szenarien werden öffentlich durchgespielt. Solche Drohungen werden das Regime im Iran nur weiter stärken. Für den Messianismus schiitischer Couleur ist das wie Dünger, der dem Regime zur Verwurzelung im Land und in der Region verhelfen könnte.
Die größte Gefahr zielt in den Kern der Ideologie, in die Schwachstelle. Dr Azmayesh ist ein fundierter Kenner des Koran, des islamischen Rechts und der Geschichte der Region. Er setzt sich, ähnlich wie Dr Mohammad Abash in Syrien und viele andere Muslime weltweit, gegen eine gewalttätige Interpretation des Koran ein. In seinen Sendungen hebelt er regelmässig abergläubische Praktiken und nachweislich falsche Zitate aus dem Koran, die von den ultra-fundamentalistischen Hardliner für ihre Zwecke instrumentalisiert werden, aus.
Sehr peinlich für einige Mullahs und für das Regime, wenn die Basis der eigenen Existenzrechtfertigung ausgehölt wird. Die Internetseiten von Dr Azmayesh, die rege von jungen Iranern Besuch bekommen, werden regelmässig von staatlich bestellten Hackern attackiert. Die Hacker fügen Links zu Seiten islamfeindlicher Darstellungen und Beschimpfungen ein, um ihn zu diskreditieren. Jetzt wendet sich der ganze heilige Zorn gegen die konstanten Störungen aus dem Exil, welche die Absichten der Regierung Ahmadinedschads offen legen.
In einem Interview für Radio Flora Hannover antwortete Dr Azmayesh auf die Frage, was der Bevölkerung im Iran helfen könne, um das Joch des Regimes selbst abzuschütteln:
Rationales Denken, Selbstkritik sind der Weg zu einer demokratischen Ordnung der Gesellschaft. Dafür brauchen die Menschen im Iran die Unterstützung westlicher Medien durch Berichterstattungen aus dem Innenleben Irans.
Dialog schafft Perspektiven
Was uns erwartet, wenn es der iranischen Zivilgesellschaft gelungen ist dieses Joch abzuschütteln, schildert Ulrich Ladurner, Nahostkenner und Autor einiger Bücher über den Iran: "Unter dieser Kappe der islamischen Republik, unter dieser Kappe der Repression, der Stagnation ist eine irrsinnig dynamische Gesellschaft. Man spürt förmlich wie es vibriert. Wenn mal diese Kappe weg sein sollte, dann wird es eine gute Entwicklung geben."
Papst Benedikt der XVI ruft zum Dialog mit den Muslimen auf. Innenminister Schäuble organisiert eine Islamkonferenz. Man kann katholisch sein oder auch nicht, man kann staatsgestaltende Interessen haben oder sein persönliches Bild bezüglich Kultur, Religion dieser fernen Welt erweitern wollen, um die Konsequenzen für unsere eigene Welt besser einschätzen zu können, es macht Sinn den Dialog zu suchen mit Menschen die rational Denken und sich für differenzierte Betrachtungen von Religion, Kultur und Politik stark machen. Es macht Sinn diese Gedanken und Äusserungen in den Fokus der Berichterstattungen zu stellen.
Im Februar wurde ein Versammlungshaus der Sufis in Qom dem Erdboden gleichgemacht, über 1.000 Sufis wurden bei ihren Protesten gegen die Zerstörung ihres Versammlungshauses brutal niedergeschlagen und verhaftet. Das Haus stand der Allee, auf welcher der Mehdi bei seiner Wiederkunft einherschreiten wird, im Weg. Die Vorgehensweise der Ordnungskräfte hat viel Aufsehen erregt. Viele Schiiten haben diesen barbarischen Akt als Ungerechtigkeit empfunden, es lag keine gesetzliche Grundlage für das Vorgehen der Behörden vor.
Mit dem Erlass von Ayatollah Lankarani, der die Sufis als nicht religiös und nicht islamisch bezeichnet, sind die Sufis jetzt vogelfrei und das Regime hat alle Optionen offen, um islamisch-fundamentalistisch korrekt zu handeln.