Mit autonomen 3D-Druckerrobotern die Welt retten …

Bild: Break the Grid

Die dänische Initiative Break the Grid hat eine originelle Idee vorgestellt

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Es ist eine Idee, die sehr nach Science Fiction aussieht. Eine dänische Initiative schlägt unter dem Titel Break the Grid vor, zur Reparatur der Umwelt autonom umherfahrende 3D-Drucker einzusetzen. Gebäude, Infrastruktur und Städte würden unter dem Druck "eines explosiven Bevölkerungswachstum und eines sich erwärmenden Klimas" stehen. Dazu wollen GXN Innovation, eine Forschungsfirma der Architekturfirma 3XN, zusammen mit The Danish AM Hub, Dänemark Plattform für digitale und additive Produktion, und Map Architects erkunden, wie existierende 3D-Drucker autonom Maßnahmen im öffentlichen Raum nachgehen können, um schneller, billiger und effizienter auf Veränderungen in den Städten, in der Gesellschaft und der Umwelt reagieren zu können.

Die fliegenden 3D-Drucker. Bild: Break the Grid

Werden wir also bald ganze Horden oder Schwärmen von fahrenden 3D-Druckern begegnen, die Straßen ausbessern, Dämme bauen oder Hochhäuser reparieren? Weil die Idee schon ziemlich verwegen klingt und der Hype um allseitig verwendbare 3D-Drucker, von denen man glaubte, dass sie die gesamte Herstellung und das Eigentum an Produktionsmitteln verändern könnten, auch schon nachgelassen hat, wurden schon einmal drei Modelle möglicher 3D-Druckerroboter entworfen. Entworfen ist zu viel gesagt, als eine Art Spielzeug angedacht und illustriert.

Da gibt es den auf sechs Füßen krabbelnden Roboter, der Straßen absucht, um Löcher im Teer aufzufüllen. Oder den schwimmenden 3D-Roboter, der Klebstoff mit Meersand vermischt, um zum Schutz der Küsten künstliche Riffe herzustellen. Oder den fliegenden Drucker, der Wärmedämmung an ältere Hochhäuser anbringen könnte. GXN-Gründer Kasper Jensen wirbt selbstverständlich für die Idee: "Die Befreiung von 3D-Druckern könnte eine Revolution in der Produktion darstellen. Wenn wir Roboter krabbeln, schwimmen und fliegen lassen, können wir Umweltbedrohungen auf der ganzen Welt mit geringeren Kosten und größerer Effizienz angehen."

Modell des Hexapod-Roboters. Bild: Breaking the Grid

Zur Begründung wird etwa angeboten, dass sich die Infrastruktur aus Beton weltweit verschlechtert, Mikrorisse würde Wasser und Sauerstoff eindringen lassen und die Korrosion beschleunigen. Mit 3D-Drucker-Robotern, die die Beton-Infrastruktur absuchen, ließen sich die Risse auffüllen. Vorgeschlagen wird eine Mischung mit dem Pilz Trichoderma Reesei, der die Bildung von Kalziumkarbonat fördert.

Oder die Unterwasser schwimmenden 3D-Drucker könnten mit einer Mischung aus Sand und einem künstlichen Klebstoff, der ähnlich einem von Austern gebildeten ist, eben künstliche Riffe hochziehen, um die Küsten zu schützen und neuen Lebensraum zu schaffen. Mehr als 10 Prozent der an den Küsten lebenden Menschen würden weniger als 10 Meter über dem Meeresspiegel leben und wäre von den Folgen der Klimaerwärmung bedroht. Ob das alles wirklich effizienter und billiger käme, als wenn herkömmliche Methoden verwendet werden, ist auch nur eine Behauptung.

Wenn man also Heerscharen von autonomen Robotern mit 3D-Druckern in die Welt schicken wollte, würde schon mal die Frage aufkommen, wie die sich zu den anderen Weltbewohnern und Maschinen verhalten sollen, um nicht den Verkehr zu stören, die Unfallrisiken zu vermehren oder nicht zerstörerisch zu wirken. Sollten sie nur an genau definierten Orten eingesetzt werden? Und was heißt überhaupt autonom?

Man müsste bedenken, wie sie für den Drucker neues Druckmaterial oder Treibstoff/Energie geliefert bekommen und wie sie nach Pannen oder Unfällen repariert oder aus dem Verkehr gezogen und verschrottet werden. Es wären ja auch wunderbare Spione, mit denen sich Recht und Ordnung kontrollieren ließen. Oder man könnte unter sie ähnliche Roboter einschleusen, um kriminelle oder terroristische Ziele zu verfolgen.

Die Idee der Architekten und Techniker dürften Gedankenspielzeuge bleiben, vielleicht sind sie auch nur ein Witz. Wenn sie autonom wären, also selbst in der Lage wären, Motor und Drucker mit Solarenergie zu betreiben und die Materialien zum Drucken selbst sammeln und herstellen zu können, wären solche Produktionsmaschinen möglicherweise interessant für Weltraumkolonien. Aber wenn sie sich nicht auch selbst reproduzieren könnten, wäre auch das viel zu aufwendig.

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