Nordirak: Christen und Eziden fordern autonome Provinzen

Seite 2: Türken im Irak unerwünscht

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Der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi erteilte unterdessen auf einer Pressekonferenz dem türkischen Präsidenten Erdogan eine Abfuhr. Erdogan erklärte jüngst, die Türkei werde sich an einer Militäroperation gegen den IS in Mosul beteiligen.

Al-Abadi teilte mit, "die Türkei wird in keinerlei Weise an ihr beteiligt werden (…) Eine Vereinbarung mit türkischen Soldaten lehnen wir ab (…) Es ist auch notwendig, dass die Türkei den Irak verlässt. Wir akzeptieren die Existenz von türkischen Soldaten auf irakischem Territorium nicht".

Eziden wollen selbstverwaltete Provinz Shengal

Die Eziden sind nach wie vor als Glaubensgemeinschaft nicht anerkannt, weder vom Irak noch von den Vereinten Nationen. Der Zentralverband der Ezidischen Vereine - NAV YÊK e.V., der Dachverband der Ezidischen Frauenräte - SMJÊ und das Bündnis der Ezidischen Jugend HCÊ fordern als eine erste Maßnahme die Anerkennung als Glaubensgemeinschaft.

Um die Sicherheit der Eziden in den vom IS befreiten Gebieten zu gewährleisten, fordern sie die Anerkennung und Unterstützung ihrer Selbstverwaltung durch EU, USA und UN. Darüber hinaus sollen die ezidischen ‚Widerstandseinheiten Shengal‘ (YBS) und die ‚Widerstandseinheiten der Frauen von Shengal‘ (YJS) anerkannt und ausgebildet und im Kampf gegen den IS ausgerüstet werden.

Das weltliche Oberhaupt der Eziden, Mîr Tahsîn Saîd Alî Beg, schließt sich der Forderung nach einer selbstverwalteten Provinz an. Sollte entschieden werden, die Region an die Autonome Region Kurdistan anzugliedern, müsse die Region trotzdem von der Bevölkerung Shengals selbst verwaltet werden. Zur Rolle der Peschmerga äußerte er sich kritisch, da diese die Eziden im Stich gelassen hätten, als der IS sie am 3.8.2014 im Shengal überfiel.