Nordirak: Kurdistan versinkt im Chaos

Seite 4: Fazit

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Barzani rudert zurück, die Bevölkerung im Nordirak ist verwirrt bis zornig und begreift langsam, dass die Realisierung eines eigenen Staates in weite Ferne gerückt ist.

In den Vordergrund rückt nunmehr die seit Jahren vom Kurdischen Nationalkongress (KNK) postulierte Position, dass es für die Lösung der Kurdenfrage keinen Sinn macht, auf eine eigene nationalstaatliche Lösung zu setzen. Der KNK sieht eine Lösung nur in einem Demokratischen Konföderalismus, der alle Ethnien und Religionsgemeinschaften gleichberechtigt ihre Lebensräume gestalten lässt.

Das heißt, die Kurden im Nordirak sollten sich aus den feudalen Stammesstrukturen lösen und demokratische Bahnen einschlagen. Sie müssen auch endlich begreifen, dass es wichtig ist, auch über ideologische Differenzen hinweg das Gemeinsame als kurdische Ethnie zu sehen und zusammenzustehen.

Erste Ansätze gibt es ja schon in der Diaspora, wo unterschiedliche kurdische Organisationen, die bisher in Konkurrenz standen, politisch gemeinsam agieren, um das demokratische Projekt in Nordsyrien zu unterstützen.