Nordkorea soll Atomwaffentest vorbereiten, Trump schickt eine "mächtige Armada"
Seite 2: China warnt vor Militärschlag, sei aber mit Angriff auf Syrien einverstanden gewesen
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In China wiederum ruft man die amerikanische Regierung zur Zurückhaltung auf. Das hatte Präsident Xi Jinping schon nach seinem Besuch bei Trump unmissverständlich deutlich gemacht und bei seinem letzten Telefongespräch am Mittwoch bekräftigt, der chinesische Außenminister Wang Yi wiederholte gestern, dass das "Problem nicht militärisch gelöst" werden könne.
In der Staatszeitung Global Times warnt man in einem Editorial mit pädagogischem Unterton, dass die Trump-Regierung sich übernehme, wenn sie militärisch eine Konfrontation mit Syrien und Nordkorea sucht. Beide Konflikte könnten schnell außer Kontrolle geraten, Trump habe sich nicht für den schlimmsten Fall vorbereitet. Schnell könne weder der Sturz von Assad noch der von Kim Jong-un geschehen. Und ein Angriff auf Nordkorea könne zumindest für Südkorea sehr gefährlich werden: "Unabhängig von den Atomwaffenkapazitäten von Pjöngjang würden in Südkorea abgeworfene Vorrichtungen zur Verbreitung von Radioaktivität oder eine 'schmutzige Bombe' eine nukleare Kontamination verursachen, was für diesen US-Alliierten nicht tragbar wäre."
Beunruhigt ist man in China vermutlich auch deswegen, wie der Angriff auf Syrien in Gegenwart des chinesischen Präsidenten ablief. So wird berichtet, dass Trump offenbar keine Ahnung von den Bedingungen des Nordkorea-Problems hatte. Er soll gegenüber Xi Jinping geäußert haben, was anhand früherer Tweets wahrscheinlich klingt, dass China das Problem mit den Atomwaffen Nordkoreas ganz einfach lösen könne. Der habe dann die chinesisch-koreanische Geschichte kurz dargelegt. Dem Wall Street Journal sagte er: "Nach 10 Minuten verstand ich, dass es nicht so einfach ist. Ich dachte wirklich, dass sie eine gewaltige Macht über Nordkorea hätten … Aber es ist nicht so, wie man denken würde."
Am Mittwoch erzählte Trump dann in einem Interview mit Foxnews, der chinesische Präsident sei willens, mit den USA zusammenzuarbeiten, um das nordkoreanische Atomwaffenprogramm zu beenden. Er sei zusammen mit dem Präsidenten beim Nachtisch gesessen, sie hätten den "wunderschönsten Schokoladenkuchen" gegessen, den man jemals gesehen habe, während er den Offizieren den Befehl gegeben habe, Syrien anzugreifen. Er habe dann dem chinesischen Präsident gesagt, "wir feuern gerade 59 Raketen Richtung Irak ab" (die Moderatorin verbesserte ihn), um dann ins Schwärmen über die amerikanische Waffentechnik und deren Überlegenheit abzuschweifen. Der habe erwidert, das sei in Ordnung, wenn jemand Giftgas einsetzt: "He was okay with it."
Trump: "Wenn sie es nicht können, werden es die Vereinten Staaten mit ihren Alliierten tun"
Auffällig ist zumindest, dass sich China bei der Abstimmung über die in den UN-Sicherheitsrat von den USA eingebrachte Resolution enthielt, normalerweise hatte China mit Russland zusammen Syrien-Resolutionen gegen Assad blockiert. Trump begrüßte dies und sagte, er sei davon nicht überrascht. China will sich eher neutral bei den Konflikten im Nahen Osten geben und nicht hineingezogen werden, zudem scheinen bessere wirtschaftliche Beziehungen zu den USA wichtiger zu sein, zumal Trump hier auch eine Kehrtwende vollzogen hat und China nicht mehr droht. China zieht Sanktionen vor und hat bereits Kohle-Importe aus Nordkorea eingeschränkt.
Allerdings kehrte Trump gestern wieder zu seiner alten Position zurück und erklärte über Twitter, er habe großes Vertrauen, dass China mit Nordkorea richtig umgehen wird, um dann mit einem Wortspiel zu drohen: "If they are unable to do so, the U.S., with its allies, will! U.S.A." (Wenn sie es nicht können, werden es die Vereinten Staaten mit ihren Alliierten tun.") Ob die Alliierten davon so erbaut sind, ist fraglich, in Südkorea sind die Präsidentschaftskandidaten alle gegen einen Präventivschlag.
Foxnews sagte er, er schicke eine "sehr mächtige Armada" und U-Boote in Richtung Nordkorea: "Ich bin nicht wie Obama", Kim Jong-un mache einen "großen Fehler". Gleichzeitig äußerte er gegenüber Russland, dass auch hier "zur rechten Zeit" alles gut werde.