Nordsyrien: Unhaltbare Zustände im IS-Gefängnis
Seite 2: Rückführung von IS-Terroristinnen und ihren Kindern
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Nach Angaben des Verfassungsschutzes sind seit 2012 mindestens 1.150 Menschen aus Deutschland ins damalige Herrschaftsgebiet des IS nach Irak und Syrien ausgereist, um sich der Terrororganisation anzuschließen, davon ungefähr ein Drittel Frauen.
Die Bundesregierung hat nun erneut zehn IS-Anhängerinnen und 27 Kinder aus dem Gefangenenlager ‚Roj‘ bei Dêrik zurückgeholt, berichtete die Tagesschau Ende März. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) berichtete, dass die Mütter sich für ihr Handeln gegenüber unserer Justiz verantworten müssen. Die 27 Kinder seien letztlich Opfer des IS, sie hätten "ein Recht auf eine bessere Zukunft fernab seiner tödlichen Ideologie, und auf ein Leben in Sicherheit, wie wir es auch unseren eigenen Kindern wünschen".
Sechs der Frauen wurden direkt am Frankfurter Flughafen festgenommen, da gegen sie Haftbefehle des Generalbundesanwalts und der Generalstaatsanwaltschaften Koblenz und Düsseldorf vorlagen, darunter eine Frau aus Aschersleben, die nun in Halle in Haft sitzt. Die anderen sollen aus Nürnberg, Idar-Oberstein und Frankfurt stammen.
Die Frau aus Idar-Oberstein ist 2014 ausgereist und soll dann zwei IS-Terroristen geheiratet haben. Da sie unter anderem im Besitz eines Sturmgewehrs gewesen sein soll, wird gegen sie wegen der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung ermittelt. Gegen die vier nicht festgesetzten Frauen aus Schwerin, Lüdenscheid, Münster, Bremen und Frankfurt laufen noch die Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaften.
Die Rückholaktion wurde lange mit der Selbstverwaltung von Nordostsyrien und dem deutschen Büro der Vertretung der Selbstverwaltung in Berlin vorbereitet und koordiniert. 30 Beamte des Bundeskriminalamtes begleiteten die Rückführung. In Nordsyrien wurde die deutsche Delegation unter Führung des deutschen Generalkonsuls in Erbil, Kurt Georg Stöckl-Stillfried, vom Ko-Vorsitzenden der Abteilung für Außenbeziehungen der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien, Abdulkarim Omar empfangen, um die Formalitäten zur Rückführung offiziell zu besiegeln.
Die Vertretung der Selbstverwaltung in Deutschland erklärte zu der Rückholaktion: "Wir haben uns für eine große Zahl von Kindern entschieden, denn sie sind unschuldig. Sie haben eine andere Welt und ein besseres Leben verdient. Sie haben ein Rückkehrrecht nach Deutschland."
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