Pech für Erdogan: PKK deckt MIT-Agenten-Netzwerk auf

Seite 2: Panik-Cyber-Attacken auf ANF

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Unterdessen scheint angesichts der Enthüllungen auf ANF bei der AKP Panik ausgebrochen zu sein. Mit allen Mitteln wollte man anscheinend verhindern, dass die Informationen darüber an die internationale Öffentlichkeit geraten. Zuerst wurden die Internet-Seiten von ANF in allen sechs Sprachen gehackt und stattdessen ein Video über die Festnahme von Öcalan im Jahr 1999 eingespielt sowie martialische osmanische Bilder gezeigt.

Damit sollte der Zugang zu den Seiten der Agentur und zu ihren Konten in den sozialen Medien zu verhindert werden. ANF konnte die Seiten nach kurzer Zeit wiederherstellen. Dann griff die Behörde für Informationstechnologie-und Kommunikation (BTK) die Seite sendika.org an, "damit die Nachricht in oppositionellen Kreisen keine Verbreitung finde. Zwei Nachrichten auf sendika.org wurden von der BTK blockiert". Auch die deutschen Medien ignorieren bis jetzt die Veröffentlichungen. Lediglich die Junge Welt berichtete.

Denkwürdiger Auftritt Gabriels mit türkischem Außenminister Cavusoglu

Nicht nur angesichts dieser Enthüllungen wirkt das "freundschaftliche Treffen" von Bundesaußenminister Gabriel in Anwesenheit von Ehefrau und Tochter mit seinem türkischen Amtskollegen Cavusoglu beim türkischen Tee im Goslarer Eigenheim befremdlich.

In diesem Zusammenhang muss man an die Bemerkungen Erdogans zu Gabriel im August letzten Jahres erinnern: "Er kennt keine Grenzen", kritisierte Erdogan. Und: "Wie lange sind Sie eigentlich in der Politik? Wie alt sind Sie?"

Damals hatte Gabriel auch Bedrohungen gegen seine Ehefrau öffentlich gemacht und sich laut Die Welt folgendermaßen geäußert: "Die Art und Weise, wie Herr Erdogan das macht, da fühlen sich einige offenbar motiviert und versuchen dann auch, meine Frau sozusagen zu bedrängen und zu belästigen. Das finde ich natürlich ein schlimmes Ergebnis."

Nun ist Gabriel inzwischen einige Monate älter geworden und stellt -begleitet von sofortigem Dementi - die Genehmigung weiterer Waffenlieferungen und die Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen in Aussicht. Immerhin soll die Freilassung des inhaftierten Welt-Korrespondenten Deniz Yücel im Gespräch gewesen sein. Selbst die Tagesschau reagierte in einem Kommentar empört über den offensichtlichen Deal.

Dort merkte man an, dass der Stopp von Waffenlieferungen nichts mit Yücel zu tun habe, sondern damit dass "die Türkei mit ihren massiven Menschenrechtsverletzungen und ihrem militärischen Vorgehen im Kurdengebiet die rechtlichen Kriterien des Kriegswaffenkontrollgesetzes sowie der Richtlinien zu Rüstungsexporten flagrant verletzt - und das schon seit Jahren"..