Perfekter Sturm: US-Republikaner leugnen Klimawandel, während Unwetter wüten
Seite 2: Insbesondere junge Konservative sind besorgt
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Über dem Süden und Mittleren Westen der USA bildete sich unterdessen eine neue Hitzekuppel mit Temperaturen bis zu 40 Grad Celsius heraus. Verbunden war die Hitze mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit, die das Wettersystem vom Golf von Mexiko mit sich brachte.
Die Kombination von Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit ist für die menschliche Gesundheit besonders gefährlich, weil sich der Körper dann nicht mehr durch Schwitzen herunterkühlen kann. Mehr als 100 Millionen Menschen seien möglicherweise einer über mehrere Tage gefährlich hoher Hitze und Luftfeuchtigkeit ausgesetzt gewesen, wie die NASA berichtete.
Die Extremwetterlagen, die die USA diesen Sommer im Griff hielten, plus die Rauchbelastung durch die immensen Waldbrände in Kanada, scheinen bei den Bewerbern und der Bewerberin für die Vorwahlen der Republikaner dennoch keinen besonderen Eindruck hinterlassen zu haben. Jedenfalls nicht genug, um sich bei einer von Fox News veranstalteten Fernsehdebatte am 23. August zur Existenz des menschengemachten Klimawandels zu bekennen.
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Lediglich der Gourverneur von Arkansas Asa Hutchinson und die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, stimmten zu, dass der Klimawandel real sei. Haley fügte aber gleich darauf hinzu:
Aber wenn wir die Umwelt wirklich verändern wollen, dann müssen wir China und Indien sagen, dass sie ihre Emissionen senken müssen.
Dabei sind die Pro-Kopf-Emissionen in den USA noch immer fast doppelt so hoch wie in China und in Indien liegen diese noch immer unter zwei Tonnen. Der Gouverneur von Florida, Ron De Santis wich der Frage aus, während der vielleicht aussichtsreichste Kandidat Donald Trump gar nicht an der Debatte teilgenommen hatte.
Am interessantesten war, woher die Frage zum Klimawandel überhaupt kam. Sie wurde per Video eingespielt und gestellt von Alexander Díaz, einem Studenten an der Katholischen Universität in Washington, wie NPR berichtete. Díaz fragte: "Wie werden Sie als Präsident der Vereinigten Staaten und als Vorsitzender der Republikanischen Partei Befürchtungen beruhigen, dass sich die Republikanische Partei nicht um den Klimawandel kümmert?"
Laut einer jüngsten Umfrage der Washington Post und University of Maryland glauben selbst 55 Prozent der Wähler:innen der Republikanischen Partei an den menschengemachten Klimawandel. Die Anhänger:innen der Republikaner fühlen sich aber seltener selbst davon betroffen. In vergangenen Umfragen stellte sich heraus, dass vor allem jüngere Konservative in den USA den Klimawandel durchaus für ein gravierendes Problem halten.