Perfekter Sturm: US-Republikaner leugnen Klimawandel, während Unwetter wüten
- Perfekter Sturm: US-Republikaner leugnen Klimawandel, während Unwetter wüten
- Insbesondere junge Konservative sind besorgt
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Energie und Klima – kompakt: Was die Republikaner-Kandidaten bei Vorwahlen zur Klimakrise zu sagen haben. Und was die Wähler von ihnen wirklich verlangen.
Warme Meerestemperaturen sorgen für Starkregen und Unwetter und über dem Zentrum der USA bildete sich erneut eine Hitzeglocke. Die Kandidierenden für die Vorwahlen der Republikaner sehen derweil keine Notwendigkeit, etwas gegen den menschengemachten Klimawandel zu unternehmen.
Im Alpenraum kam es in den vergangenen Tagen zu schweren Unwettern mit heftigen Regenfällen. In manchen Regionen Italiens und der Schweiz fielen zwischen 200 und 300 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden.
Die Niederschläge haben auch im Süden Deutschlands die Flüsse gefährlich anschwellen lassen, in Bayern gab es – Stand Dienstmorgen – amtliche Hochwasserwarnungen. Dabei bringt ein Tiefdruckgebiet feuchte Luftmassen vom Mittelmeer – durch die hohen Wassertemperaturen kann die Luft besonders viel Feuchtigkeit aufnehmen und wiederum in den Alpenraum transportieren.
In Bayern erfuhr die Gemeinde Bad Bayersoien am Samstagnachmittag schwere Zerstörungen durch tennisballgroße Hagelkörner. Nach Angaben des Landrats Anton Speer (Freie Wähler) seien 80 Prozent der Gebäude schwer beschädigt, berichtet der Bayerische Rundfunk.
Hohe Temperaturen an der Meeresoberfläche sorgten auch dafür, dass am 21. August erstmals ein Tropensturm Kalifornien erreichte. Tropensturm Hilary hatte sich über dem Pazifik bis zu einem Hurrikan der Kategorie 4 entwickelt, schwächte sich dann aber wieder ab und traf im mexikanischen Baja California auf Land.
Das System blieb jedoch auf der Stärke eines Tropensturms, als es am Sonntag das südliche Kalifornien erreichte und große Wassermengen mit sich brachte. Im extrem heißen und trockenen Death Valley fielen an einem Tag so viel Regen wie sonst in einem Jahr – wobei die Menge mit 57 Litern pro Quadratmeter auch nicht besonders hoch ist.
Tropenstürme bilden sich bei einer Meeresoberflächentemperatur von mindestens 26 Grad Celsius, die vor der kalifornischen Küste normalerweise nicht erreicht werden, schreibt die US-Behörde für Ozean und Atmosphäre NOAA. So warm sei es aber auch jetzt nicht gewesen, gemessen wurden zwischen 18 und 22 Grad, weshalb sich Hilary vor dem Auftreffen auf Land auch wieder abgeschwächt hätte.
Auch die normalerweise ostwärts wehenden Winde würden Wirbelstürme von der Küste wegleiten. Statt der Ostwinde habe es nun einen starken Hochdruckrücken über dem Süden und der Mitte der Vereinigten Staaten und ein mittleres bis höheres Tiefdruckgebiet vor der Westküste gegeben, das es dem Sturm ermöglichte, in der Strömung zwischen den beiden Systemen weiter nach Norden zu ziehen, so die NOAA.
Dass Hilary Kalifornien erreichen konnte, mag eine Ausnahmewetterlage gewesen sein. Die Gefahr von immer größeren Wassermengen, die die Wolken vom wärmeren Meer über das Land transportieren können, besteht aber auch hier.