Putins Albtraum wird wahr: Biden schickt wohl US-Militärtechniker in die Ukraine

US-Militärtechniker arbeitet an Black-Hawk-Hubschrauber.

US-Militärtechniker arbeitet an einem Hubschrauber vom Typ Black Hawk.

(Bild: Nedelcu Paul Petru / Shutterstock.com)

Die USA wollen Militärdienstleistern erlauben, Personal in die Ukraine zu schicken. Bisher vermied man direkte Konfrontation mit Russland. Ob das gut geht?

Die US-Regierung erwägt einen Schritt, der zu einer weiteren Eskalation im Ukraine-Krieg führen könnte. Bisher ist es militärischen Dienstleistern de facto verboten, Mitarbeiter in die Ukraine zu entsenden. Doch dieses Verbot könnte bald aufgehoben werden, berichtete kürzlich CNN.

US-Regierung erwägt Entsendung von Militärdienstleistern in die Ukraine

Bei dem Personal, das nach Aufhebung des Verbots entsandt werden könnte, soll es sich nach Angaben von US-Beamten um Techniker handeln. Sie sollen die ukrainischen Truppen bei der Wartung und Reparatur westlicher Waffensysteme unterstützen. Die Hoffnung ist, dass die Ukraine im Krieg mit Russland doch noch die Oberhand gewinnen kann.

Sollte dieser Schritt umgesetzt werden, würde sich die Ukraine-Politik der US-Regierung grundlegend ändern. Bisher unterstützte man die Regierung in Kiew vorwiegend mit Geheimdienstinformationen, Waffen und Geld und ließ auch zu, dass Staatsbürger sich als Söldner für die Ukraine verdingen.

Trotz dieser massiven Unterstützung versuchte die Biden-Administration bisher den Anschein zu wahren, nicht direkt in den Krieg involviert zu sein. Man wollte eine direkte Konfrontation mit Russland vermeiden, die sich schnell zu einem Flächenbrand in Europa, bis zu einem Atomkrieg ausweiten könnte.

Russland droht: Ausländisches Personal ist bevorzugtes Ziel

Wenn jetzt technisches Personal von US-Militärfirmen in die Ukraine geschickt würde, könnte diese Maskerade nicht mehr lange aufrechterhalten werden. Auch die Zahl der Opfer unter US-Bürgern dürfte steigen.

Denn als der französische Präsident Emmanuel Macron mit einer ähnlichen Idee hausieren ging, hatte die russische Seite bereits mehrfach erklärt, dass ausländisches Personal ein bevorzugtes Ziel sei. Bis zur offiziellen Entsendung von Nato-Truppen ist es dann nicht mehr weit.

Entscheidung bisher nicht gefallen, Details werden ausgearbeitet

US-Offizielle spielen die Pläne bisher herunter. Sie betonten laut CNN, dass die genauen Details noch ausgearbeitet werden müssten. Die Pläne tragen demnach auch bislang nicht die Unterschrift von US-Präsident Joe Biden.

Ein Beamter betonte: "Wir haben noch keine Entscheidung getroffen und jede Diskussion darüber ist verfrüht. Der Präsident ist sich absolut sicher, dass er keine US-Truppen in die Ukraine schicken wird.

Wartung und Reparatur von Waffensystemen soll beschleunigt werden

Sobald die Änderung verabschiedet ist, würde sie wahrscheinlich noch in diesem Jahr in Kraft treten. Damit könnte das Pentagon zum ersten Mal seit der russischen Invasion 2022 wieder Aufträge an amerikanische Firmen für Arbeiten in der Ukraine vergeben. Die Verantwortlichen erhoffen sich davon eine Beschleunigung der Wartung und Reparatur von Waffensystemen, die vom ukrainischen Militär eingesetzt werden.

Bisher muss westliches Kriegsgerät, das bei den Kämpfen in der Ukraine schwer beschädigt wurde, zur Reparatur nach Polen, Rumänien oder in andere Nato-Staaten gebracht werden. Diese Zeit will man sich künftig sparen.

US-Truppen stehen den Ukrainern auch jetzt schon für routinemäßige Wartungs- und Logistikarbeiten zur Verfügung, allerdings nur aus der Ferne per Videochat oder gesichertem Telefon. Diese Vereinbarung ist mit Einschränkungen verbunden, da US-Truppen und Auftragnehmer nicht direkt an den Systemen arbeiten können.

Eskalation erwogen, da Russland auf dem Schlachtfeld Boden gewinnt

US-Beamte erwägen nun diesen Schritt hin zu einer weiteren Eskalation, da Russland auf dem Schlachtfeld immer mehr an Boden gewinnt. In den vergangenen Wochen wurden bereits die Beschränkungen für den Einsatz westlicher Waffen gelockert, jetzt sollen auch die personellen Beschränkungen gelockert werden.

Wenn erfahrene amerikanische Auftragnehmer, die von der US-Regierung finanziert werden, in der Ukraine bleiben könnten, wären sie in der Lage, beschädigte hochwertige Ausrüstung viel schneller zu reparieren, so die Beamten. Ein hochmodernes System, das nach offiziellen Angaben wahrscheinlich regelmäßig gewartet werden muss, ist der F-16-Kampfjet, den die Ukraine noch in diesem Jahr erhalten soll.

Die US-Regierung ist sich des Risikos bewusst, dem die Techniker ausgesetzt sind. Deshalb müssen die Firmen, die sich um die Aufträge bewerben, solide Risikominderungspläne entwickeln, um die Gefahren für ihre Mitarbeiter zu reduzieren, sagte ein Beamter. Ob diese Pläne die Bedrohung durch russische Raketen und Marschflugkörper angemessen berücksichtigen, wird sich zeigen.