Religionskritik oder Rassismus?

Fussnoten

1

Der Vorwurf des Rassismus wurde Alice Schwarzer bereits in den 1990er Jahren gemacht und bezog sich schon damals auf die Islam-Berichterstattung in der Emma. Die Heinrich-Böll-Stiftung gab daraufhin 1995 eine Dokumentation über "Rassismus und Sexismus in der Emma" heraus, siehe: Jetz, Klaus / Hapke, Bodo: "Rassismus und Sexismus in der Emma?" Heinrich-Böll-Stiftung 1995.

2

Es gebe unter Muslimen einen "Rassismus gegen Christen und die europäische Kultur", wetterte Heinz-Christian Strache einmal. Er selbst sei "nie ein Nazi gewesen und werde auch keiner sein", distanzierte sich der Ex-Burschenschaftler zugleich vom Vorwurf des Rechtsextremismus.

3

Die Basler Zeitung und der Tagesanzeiger zogen in Zweifel, dass sich Gstrein zu Recht als »NZZ-Nahostkorrespondent« und »Professor der Universitat Wien« bezeichnen lies. Gstrein soll nur freier Mitarbeiter der NZZ und nie Professor in Wien gewesen sein.

4

Dieses Treffen, das 1941 in Berlin stattgefunden hat, ist ein zentrales Motiv israelischer Propaganda geworden, weil es eine angebliche Geistesverwandtschaft zwischen den Palästinensern von heute und dem NS-Regime von einst beweisen soll.

5

Kastner, Bernd: "Extremisten benutzen Weiße Rose", in: Süddeutsche Zeitung, 10.6.2013.

6

Diese Aussage hatte für Marine Le Pen ein juristisches Nachspiel. Nachdem das EU-Parlament ihre Immunität aufgehoben hatte, eröffnete die Staatsanwaltschaft Lyon im Juli 2013 ein Verfahren gegen sie »wegen Aufstachelung zum Hass, Diskriminierung und Gewalt gegen eine Gruppe von Personen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit«. Zugleich kündigte der französische Innenminister Claude Gueant im September 2011 an, in Paris das Beten auf der Straße zu verbieten und ein landesweites Verbot zu prüfen.

7

Day, Michael: »Anti-immigration party member becomes Italy’s first black mayor«, in: The Independent, 10.6.2009. Das hinderte führende Politiker der Lega Nord wie Mario Borghezio und Roberto Calderoli aber nicht daran, die linke Politikerin Cecile Kyenge rassistisch zu beschimpfen ("Orang-Utan"), als diese 2013 zur ersten schwarzen Ministerin des Landes berufen wurde.

8

Roopram, Shashi / van Steenbergen, Esther: »Challenging the post 9/11 ›we /they‹ configuration in Dutch society: Hindustanis and the populist anti-Muslim vote in Netherlands«, in: South Asian Cultural Studies Journal, Lancashire (UK) Special Edition 2014.

9

"L'ancien grand mufti de Marseille appelle a voter FN", in: Liberté, 5.3.2012.

10

"Islamkritiker" entgegnen auf den Rassismusvorwurf gerne, Muslime seien keine Rasse, weshalb es nicht rassistisch sein könne, ihre Religion zu kritisieren oder zu bekämpfen. Das Argument geht davon aus, dass es so etwas wie menschliche Rassen überhaupt gibt.

11

Glotzmann, Thorsten und Hutten, Felix: "Jung, klug, muslimisch, extrem rechts", in: Focus, 9.2.2015.

12

Zum Beispiel wurde die Behauptung, aufgrund von Verwandtenehen spielten "bei Migranten aus dem Nahen Osten genetische Belastungen (…) eine erhebliche Rolle" (S. 370) gestrichen.

13

Buhl, Achim: Islamfeindlichkeit in Deutschland, Hamburg 2010. Das Kapitel »Die Sarrazin-Debatte« (S. 135 -155) bietet eine fundierte Analyse der wichtigsten Kritikpunkte.

14

"Es war ein langer und lauter Furz", Henryk M. Broder interviewt Thilo Sarrazin, in: taz, 7.12.2010.

15

Gegen Sarrazin wurden mehrere Strafanzeigen wegen Volksverhetzung gestellt, aber von der Berliner Justiz nicht angenommen, was der UN-Ausschuss gegen Rassismus 2013 bemängelte. Zwei Parteiausschlussverfahren der SPD scheiterten, obwohl schon 2010 ein Gutachten des Politologen Gideon Botsch zu dem Schluss kam, dessen Thesen seien "rassistisch, elitär und herabwürdigend". Der verstorbene FAZ-Vordenker Frank Schirrmacher und andere Journalisten aber bescheinigten Sarrazin, "kein Rassist" zu sein, wenn sie ihm nicht sogar beipflichteten.

16

"Geert Wilders zu sein wünsche ich keinem", ntv, 5.5.2014.

17

Initiiert von antisemitischen Professoren, Lehrern, Publizisten und Predigern, wurden dafür im gesamten Reichsgebiet Unterschriften gesammelt, von Schlesien bis zum Rheinland.

18

Böckel, Otto: Die Juden - die Könige unserer Zeit. Eine neue Ansprache an das deutsche Volk, Berlin 1901, S.1.

19

"Hier in unserem Vaterlande Österreich liegen die Verhältnisse so, dass sich die Juden einen Einfluss erobert haben, der mit über ihre Zahl und Bedeutung hinausgeht. (Zwischenruf: Sehr wahr!) In Wien muss der arme Handwerker am Samstagnachmittag betteln gehen, um die Arbeit seiner Hände zu verwerten, betteln muss er beim jüdischen Möbelhändler. (Sehr richtig!) Der Einfluss auf die Massen ist bei uns in den Händen der Juden, der größte Teil der Presse ist in ihren Händen, der weitaus größte Teil des Kapitals und speziell des Großkapitals ist in Judenhänden und die Juden üben hier einen Terrorismus aus, wie er ärger nicht gedacht werden kann. Es handelt sich darum, in Österreich vor allem um die Befreiung des christlichen Volkes aus der Vorherrschaft des Judentums. (Lebhaftes Bravo! Redner mit erhobener Stimme:) Wir wollen auf dem Boden unserer Väter freie Männer sein und das christliche Volk soll dort herrschen, wo seine Väter geblutet haben. (Tosender Beifall.)" Aus einer Rede des Bürgermeisters Karl Lueger am 20.7.1899 in Wien, in: Manker, Paulus: Weiningers Nacht, Wien 1989.

20

Reichen, Phillipp: "Ein Genozidleugner fürs Walliser Bildungsdepartment", in: Der Tagesanzeiger, 19.12.2013.

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