Roboter zum Schutz der Innenstädte

Seite 2: Einsatz von Killerrobotern gescheitert

So wollte man in San Francisco zuletzt die Polizei nicht nur durch umfangreichere Videoüberwachungsmöglichkeiten aufrüsten, sondern auch durch neue technische Errungenschaften.

Das fiel auch deutschen Medien auf, die von einem "umstrittenen Kurs gegen das Verbrechen in San Francisco" berichteten und von einer Erlaubnis der örtlichen Polizei zum Einsatz von Tötungsrobotern.

Künftig soll die Polizei von San Francisco (SFPD) Roboter kaufen können, die Verbrecher umbringen können. Solche Maschinen sind bislang vor allem für das Militär entwickelt worden. Die Aufseher der Stadt glauben jedoch, dass die Roboter nötig sind, um die Gewalt in der US-Metropole einzudämmen.

Handelsblatt, 6. Dezember

Das ungeheuerliche Novum hatte allerdings nur eine kurze Haltbarkeit. Tags darauf wurde notiert, dass die Freigabe der Killerroboter inzwischen widerrufen wurde.

Offensichtlich haben die zuständigen Behörden in der Zwischenzeit eingesehen, dass sie mit der automatisierten Militarisierung der Polizei über das Ziel hinausgeschossen waren und damit mitnichten das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung bedienten.

US-amerikanische Entwicklungen als Vorläufer

In der Vergangenheit zeigte sich, dass Entwicklungen in den USA mit zehn Jahren Nachlauf auch in Europa etablierten. Bei der Videoüberwachung hat London den Trend schon vor Jahren aufgenommen. Aktuell sind dort über 942.562 Überwachungskameras installiert.

Das ist eine Kamera pro zehn Einwohner und bedeutet, dass man im Stadtgebiet von London 70 Mal am Tag von derartigen Kameras erfasst wird.

Auch zahlreiche Großstädte in Indien zählen inzwischen zu den stark per Videokameras überwachten Regionen.

Weltweit sollen inzwischen bald eine Billion dieser mehr oder weniger unauffälligen Spione die Menschen beobachten. Dabei lassen sich keine direkten Zusammenhänge zwischen der Zahl der Überwachungskameras und Angaben zur Kriminalität oder zu Sicherheit erkennen.